Wie entferne ich Mäusegeruch aus dem Haus?
Julia hat ein Problem mit Gerüchen im Haus. Sie hat im Radio von meinem Rat gehört, Zimt gegen üble Gerüche zu verwenden und fragt sich nun, ob das in ihrem Fall auch helfen könnte. Sie schreibt: „Wir haben ein altes Fachwerkhaus mit Dielenböden. Früher gab es in der Souterrainwohnung Mäuse in den Böden. Das riecht man bei feuchtem Wetter leider immer noch. Da es ja in letzter Zeit leider nur regnet, haben wir das Geruchs-Problem sehr häufig. Hast Du einen Tipp, wie wir den Geruch wegbekommen, ohne die Dielen rausreißen zu müssen???? (Ich sehe mich schon kiloweise Zimt in die Ritzen streuen 😉 ;)“
Wieso riecht Mäuse-Urin so fies?
Liebe Julia, puh. Das ist natürlich ein ziemlich stinkiges und kniffliges Problem. Ob Zimt den Mäusegeruch dauerhaft entfernen kann, schließe ich vorneweg schon mal aus. Aber zunächst zu dem Geruch selbst: Die Mäuse sind es nicht, die den typischen Duft verursachen, sondern ihre flüssigen Ausscheidungen. Diese enthalten Harnstoff und Harnsäure. Trocknet der Urin, wird der Harnstoff von Bakterien zersetzt, übrig bleiben nicht wasserlösliche Harnsäurekristalle, die sich an Fasern binden und einen fiesen Ammoniakgeruch verursachen. Das Problem: bei saugfähigen oder porösen Oberflächen, zieht der Urin schnell und tief ins Material ein – und somit sitzen die Kristalle und der Geruch tief in den Fasern fest.
Was hilft gegen Ammoniakgeruch?
Da es sich bei Mäuse-Urin um organisches Material ist, muss hier mit Enzymreiniger oder mit Bleiche gearbeitet werden, um den Geruch dauerhaft zu neutralisieren. Drüber wischen hilft bei dem tiefeingesogenen Urin leider nicht. Die Reinigung muss in den Tiefen der Fasern erfolgen. Feuchtigkeit reaktiviert längst vergessene Harnsäureflecken leider auch noch. So wie Du es beschrieben hast, kehrt der Geruch mit Feuchtigkeit zurück, da die Kristalle bis zu einem Jahrzehnt an Teppich, Holz oder Fugen haften könne. Um den Geruch zu entfernen, müssen die nichtwasserlöslichen Harnsäurekristalle dauerhaft aufgelöst werden. Und das geht am besten mit Enzymreiniger.
Handelsübliche Reiniger helfen nicht gegen Ammoniakgeruch
Das Problem dabei: Die tiefliegenden Stellen unter den Dielen, wo sich die Mäuse getummelt haben, sind nur schwer zu erreichen. Es wird wohl schwierig werden, den Uringeruch auch in den Untiefen des Bodens komplett zu neutralisieren oder zu beseitigen. Zimt oder Kaffeepulver werden in jedem Fall dort nur vorübergehend helfen. Solange die Kristalle an den Holzfasern haften, werdet Ihr den Geruch nicht loswerden. Ich empfehle eine Behandlung tiefgreifende Behandlung mit einem biologischen Enzymreiniger, der bis in die Dielen und Ritzen des Holzes eindringen kann.
Enzymreiniger gegen Mäuse-Urin
Mit Hilfe von Mikroorganismen können die organischen Rückstände der Mäuse-Übeltäter so zersetzt und der Geruch restlos und nachhaltig beseitigt werden. Am besten lasst Ihr Euch beim Fachhändler dazu beraten, welche Reiniger sich dafür eignen, vielleicht gibt es Sprays, die durch die Ritzen unter den Boden dringen. Eine Behandlung nur auf dem Boden, wir nicht dazu führen, dass der Duft restlos verschwindet. Sollte Ihr nicht ohnehin Renovierungsarbeiten planen, bei denen die Dielen angehoben werden müssen, fürchte ich, dass Ihr einfach noch eine Weile mit dem Mäusegeruch leben müsst.
Eure Yvonne
📷 Foto von Pixabay auf pexels
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