Was sind Vor- und Nachteile von Mikrofasertüchern?
Sabine hat eine Frage zu Mikrofasertüchern. Sie schreibt: „In meinen Fortbildungen habe ich immer ein Video von Ihnen gezeigt. Thema “Mikrofasertücher, warum sie so gut sauber machen”. Nun wollte ich dies beim letzten Mal wieder öffnen, fand es aber leider nicht mehr im Netz. Wurde das aus dem Netz entfernt?“
Neuer Haushaltscheck zum Thema Mikrofasertücher
Liebe Sabine, erst mal freue ich mich, dass Du ein Video von mir für Deine Fortbildungen verwendest. Vermutlich hast Du ein altes Video angeklickt. Wir haben gerade erst im vergangenen Jahr einen ganzen Film zum Thema Mikrofasertücher gemacht.
Den kannst Du hier anschauen.
Ich war ein Mikrofaser-Fangirl
Ich bin immer ein großer Fan von Mikrofasertüchern gewesen. Denn sie haben eine tolle Reinigungswirkung – auch ohne Reinigungsmittel. Das liegt an ihrer Struktur. Ihre Fasern sind so mini, dass sie tief in die Oberflächen eindringen können. So können sie Schmutzpartikel besonders gründlich aufnehmen. In der Regel reicht einfaches Wasser für ein optimales Putzergebnis aus. Außerdem fusseln sie nicht. Kurz: Sie machen einfach gut sauber, sind simpel in der Handhabung und gut zu waschen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Eigentlich alles tippitoppi.
Mikrofasertücher stehen in der Kritik
Allerdings verlieren Mikrofasertücher beim Waschen in der Waschmaschine Fasern und diese landen – weil sie im Wasserwerk nur schwer herausgefiltert werden können – als Mikroplastik in der Umwelt. Daher habe ich mich schon vor längerer Zeit schweren Herzens von den bunten Tüchern verbschiedet und empfehle nur noch Tücher aus natürlichen Materialien wie Baumwolle, Leinen, Leder oder Zellulose.
Lappen aus Baumwolle und natürliche Materialien sind nachhaltiger
In der Küche bieten sich eine Reihe guter Alternativen aus Baumwolle als Ersatz an. Auch selbstgestrickte Lappen sind derzeit ein Trend und praktisch in der Anwendung. In der Küche sind ein paar Fusseln ja auch kein Drama. Schwieriger ist der Ersatz für Mikrofasertücher aber bei Glas, Spiegeln und Flächen, auf denen Fusseln unschön sichtbar werden. Hier kann man nur auf den guten, alten Lederlappen zurückgreifen.
Wie entferne ich Fingerabdrücke von matten Küchenfronten?
Holger möchte gerne wissen, wie er die Küchenfronten seiner Einbauküche richtig reinigt.
Er schreibt: „Bei der Front handelt es sich um eine lackierte mattweiße Küchenfront. Im Laufe der Zeit haben sich, besonders um die Türgriffe viele Fettfingerabdrücke angesammelt. Ich habe bereits alles versucht, aber die Fettfingerabdrücke lassen sich nicht beseitige. Haben Sie eine Idee, außer warmes Wasser, Spülmittel Seife und Fettlöser.“
Fingerabdrücke verschwinden mit Spiritus
Lieber Holger, das Thema Küchenfronten beschäftigt viele Zuschauer und Leserinnen. Dazu habe ich hier auf diesem Blog schon einiges geschrieben. Zum Beispiel hier:
https://www.yvonnewillicks.de/2020/02/14/fragen-von-lesern-und-zuschauern-teil-15/
https://www.yvonnewillicks.de/2024/10/18/fragen-von-zuschauerinnen-teil-122/
Küchenfronten reinigen – so geht es richtig
In der Regel werden matte Küchenfronten mit einer Spülilauge geputzt. Das geht – im Gegensatz zu Hochglanzfronten – auch mit einem Mikrofasertuch. Für die alltägliche Pflege und Reinigung ist das völlig ausreichend. Küchenmöbel nach dem Abwischen immer trockenreiben. Gegen fettige Fingerabdrücke hilft Wasser mit einem Schuss Spiritus. Immer erst an einer verdeckten Stelle testen. Hochglanzfronten sollten nie mit Mikrofasertücher geputzt werden, diese können die Oberfläche unwiederbringlich zerkratzen. Denn durch ihre Struktur können sie nicht sichtbare, aber vorhandene Unebenheiten im Material vertieft werden, z.B. in Holz oder in polierten Flächen.
Eure Yvonne
Foto von Towfiqu barbhuiya auf pexels
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