Kritik an Testmethoden beim Haushaltscheck
Christine und Heinrich haben den WDR-Haushaltscheck zum Thema „Matratzen“ gesehen und beschweren sich über die darin gezeigten Testmethoden. Sie schreiben:
„Sagen Sie uns doch bitte, ob Sie die Zuschauer mit Ihren Tests der Artikel verdummen wollen oder die Zuschauer einfach nur für dumm halten. Da springen 3 Kinder auf den Matratzen-Toppern herum, damit anschließend ein Urteil über die Qualität abgegeben werden kann. Wir haben nur 2 erwachsene Kinder. Geht das auch evtl. mit 4 großen Hunden? Das soll eine Qualitätsprüfung sein??? Die Dame fand den einen Topper hervorragend, der Mann hatte Kreuzschmerzen.“
Wer die Sendung noch nicht gesehen hat, kann sie hier anschauen:
Subjektive Tests und Prüflabor
Liebe Christine, lieber Heinrich,
natürlich wollen wir niemanden für dumm verkaufen. Es ist schade, wenn bei Euch dieser Eindruck entstanden ist. In jeder unserer Sendungen weisen wir deutlich darauf hin, dass die Testmethoden unserer Familien rein subjektiv sind. Neben diesem subjektiven Test haben wir einen Labortest in einem Prüfinstitut in Hamburg durchführen lassen und die Ergebnisse auch im Film präsentiert. Das machen wir in den allermeisten Fällen so, denn wir können unmöglich alle individuellen Besonderheiten abbilden. Mit unseren Testfamilien versuchen wir einen guten Querschnitt abzubilden und holen uns dann die Fachexpertise. Wir würden so zum Beispiel Haartrockner bei einer Familie oder Mädels-WG testen lassen: Alle lange Haare, alle föhnen gerne und ausgiebig und manchmal muss sogar noch der Hund trockengepustet werden. Da fühlen sich dann alle Kurzhaarfrisurenträger und Katzenbesitzer nicht dargestellt.
Unterhaltungsfernsehen vs. Tests unter Laborbedingungen
Wir sind kein wissenschaftliches Institut, das unter Laborbedingungen Produkte unter die Lupe nimmt und die Ergebnisse präsentiert, sondern wir produzieren möglichst unterhaltsame Filme über Haushalts- und Alltagsthemen. Unsere Alltagstest sollen veranschaulichen, welche Belastungen Produkte aushalten müssen, um aus meiner subjektiven Sicht ein Mindestmaß an Qualität zu erfüllen. Vermutlich springen üblicherweise nicht gleichzeitig drei Kinder auf den Betten herum. Aber die Dauerbelastung des täglichen Schlafs im Laufe von sieben Jahren (das ist ja etwa die Zeitspanne, die eine Matratze im Schnitt halten sollte) ist eine vermutlich eine stärkere Strapaze als minutenlanges Hüpfen eines Kindertrios.
Qualitätsurteil von den Experten von Stiftung Warentest
In unseren Filmen geht es darum, Zuschauerinnen und Zuschauer aufzuklären, welche Kriterien wichtig sind zur Bewertung eines Produkts, in diesem Fall einer Matratze. Im Idealfall wissen die Zuschauer nachdem sie unseren Film geschaut haben, auf was sie beim Kauf einer Matratze achten sollten, um ein für sie passendes und gutes Produkt zu erstehen. Zur qualifizierten Beurteilung von Produkten verweise ich hier in diesem Blog und auch in der Sendung stets auf die Stiftung Warentest, die mit Hilfe von Experten unter wissenschaftlichen Bedingungen Produkte testet, vergleicht und die Qualität beurteilt.
Den aktuellsten Matratzen-Test von Stiftung Warentest aus diesem Jahr findet Ihr hier:
https://www.test.de/Matratzen-im-Test-1830877-0/
Matratzen-Test von Stiftung Warentest
Die Warentester untersuchen die Matratzen auf Haltbarkeit, Verarbeitung, Liegeeigenschaften, Schadstoffe und vieles mehr. Erst nach umfangreichen und aufwendigen Prüfungen fällen die Experten ihre Qualitätsurteile. Aber selbst für die objektiv ermittelten Matratzen-Testsieger gilt: Nicht alle Menschen finden sie gleich gut. Denn jeder Körper ist anders und jeder Mensch schläft anders. Nur weil ein Produkt „sehr gut“ abschneidet, heißt es nicht, dass alle Menschen „sehr gut“ auf der Matratze schlafen. Denn für einen erholsamen Schlaf sollte die Matratze erstens zur Körperform und zweitens zu den Schlafgewohnheiten (Seiten- oder Rückenschläfer) passen. Nur dann kann die Liegefläche an den richtigen Stellen gut stützen. So erklären sich auch die unterschiedlichen Aussagen unserer Protagonisten im Film.
Erholsamer Schlaf mit HEIA-Köpertypen
Das HEIA-Prinzip kennt Ihr ja sicher, oder? Wenn nicht, hier noch mal kurz zusammengefasst: Es gibt vier gängige Körperformen. Dabei stehen die Buchstaben H, E, I, A für die (sehr vereinfachte) Form des Körperbaus. Eine Matratze sollte immer passend zur Körperform gewählt werden.
H-Typ
Der H-Typ ist kompakt gebaut, meist relativ groß und in der Regel männlich. Der Schrank-Typ. Schulter, Brust und Bauch sind etwa gleich kräftig. Der Po ist nicht ausgeprägt. Besonders im Schulter- und Bauchbereich sinken sie stark ein. In der Körpermitte sollte die Matratze deswegen fest sein, damit keine Hängematte daraus wird.
E-Typ
Auch der E-Typ ist eher männlich. Er ist groß, kräftig und schwer mit einer normalen bis schlanken Statur, ohne viel Bauch oder Po. Hier verteilt sich das Gewicht gleichmäßig auf den Schulter-, Bauch- und Beckenbereich.
I-Typ
Der I-Typ ist eher klein bis mittelgroß mit schlanker Statur, ohne viel Bauch oder Po. Schulter und Hüfte etwa gleich breit. Im Liegen verteilt sich das Gewicht gleichmäßig.
A-Typ
Der A-Typ ist klein bis mittelgroß und kurvig mit schmalen Schultern, schlanker Taille und einem ausgeprägten Beckenbereich. Sie schlafen oft in der Seitenlage besser, da dann das Becken in die Matratze sinken kann. Wer auf dem Rücken schläft, sollte darauf achten, dass kein Hohlkreuz entsteht.
Übrigens: Die Idee mit den vier Hunden als Tester finde ich sehr lustig! Das können wir bei dem nächsten Belastungstest gerne mal umsetzen. Danke für den Tipp!
Eure Yvonne
📸 Beitragsfoto Foto von Kathyryn Tripp auf Unsplash
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