Haushalt

Fragen von Lesern und Zuschauern – Teil 12

Wie stelle ich kinderfreundlichen Reiniger her? Wie entferne ich Gerüche aus Silikonformen? Auf (fast) alle Probleme rund um den Haushalt hat Hauswirtschaftsmeisterin Yvonne Willicks eine Lösung. In ihrem Blog beantwortet die TV-Moderatorin Fragen ihrer Leser und Zuschauer.

Yvonne Willicks

Guten Morgen, liebe Leser!

Nach einer erholsamen Auszeit rund um Weihnachten und Silvester (und etwas darüber hinaus 🙂 ) kann das neue Jahr nun für mich starten, und wie versprochen will ich mich mal wieder meiner Leserpost widmen. Mich erreichen ziemlich viele Emails, Posts und Briefe mit vielen, vielen Fragen.

Schwere Fragen für mich

Einige Zuschriften kann ich nur schwer beantworten, weil sie sich nicht um den Haushalt oder rund um das Familienleben drehen, sondern um ganz andere Dinge, zum Beispiel chemische oder physikalische Prozesse. Heinz-Günter aus Gevelsberg hat mir (noch in der Grillsaison) geschrieben, dass er sich fragt, wo die Zink- Schutzschicht abbleibt, wenn verzinkte Anzündkamine nach einer Grillsaison rostig werden. „Für mich stellt sich die Frage, wo das Zink nun geblieben ist. Abgedampft in die Umgebung, ggf. eingeatmet vom Grillmeister? Hat es sich beim Grillen auf dem Grillgut niedergeschlagen? Geringe Mengen Zink (um 10 mg/d) sind lebensnotwendig. Aber größere Mengen (> 200 mg) der Gesundheit eher abträglich. Die gleiche Problemstellung ergibt sich für mich auch für verzinkte Grillschalen, etc. Bis dato scheint keiner dieses Problem in Bezug auf Gesundheitsgefahren beim Grillen wahrgenommen zu haben.“

Tatsächlich habe ich mir darüber bislang Gedanken gemacht auch meine google-Suche dazu hat keine substantiellen Ergebnisse geliefert. Lieber Heinz-Günter, sorry, aber ich habe leider keine Ahnung, wo der Zink hin ist. Aber diese Frage, werde ich bei meinem nächsten Film zum Thema Grillen klären.

Bitte um Test auf Gesundheitswerte

Auch die Zuschrift von Manfred, die er schon im August geschickt hat, kann ich leider nicht befriedigend beantworten. Manfred schrieb mir nach einer Sendung zum Thema Superfood…

Die Sendung könnt Ihr hier nachschauen, wenn Ihr sie verpasst habt:

https://www1.wdr.de/fernsehen/haushalts-check/sendungen/mogelpackung-superdrinks-smoothies-100.html

…dass ich ein von ihm empfohlenes Produkt auf dessen Gesundheitswert testen, und ihn über die Ergebnisse informieren soll. Nun ist es so, dass ich leider kein Labor in meiner Wohnung habe, um solche Tests durchzuführen. Und ich bitte um Verständnis, dass wir diese Tests auch nicht auf Bestellung durchführen können. Bei der Produktion eines Films zu einem speziellen Thema gibt es im Vorfeld lange und ausführliche Diskussionen darüber, welche Produkte wir im Beitrag verwenden/vergleichen/testen wollen. Es bedarf guter Argumente, um drei oder vier Produkte auszuwählen, die stellvertretend für die Branche stehen. Breiter angelegt sind da die Tests von Stiftung Warentest. Wer eine Kaufempfehlung sucht, ist dort an der richtigen Stelle. Vielleicht wurde da ja auch mal das betreffende Produkt untersucht.

Hier ist der Link zu Stiftung Warentest: https://www.test.de/

Kinderfreundlichen Reiniger selber machen

Einfacher zu beantworten ist dagegen die Frage von Emily und Nükhet aus der vierten Klasse der Kardinal-von-Galen-Schule in Harsewinkel. Sie haben mir geschrieben, weil sie am Wettbewerb „Schüler experimentieren/Jugend forscht“ teilnehmen wollen. Dazu wollen sie ein Spülmittel für Schultische herstellen, das für Kinder unschädlich ist. „Wir haben Ihre Idee von Ihrem Lieblingsreinigungsmittel aus Soda, Essigessenz, Wasser und Spülmittel angeguckt. Aber leider sind alle Spülmittel und auch Essigessenz nicht gut für Kinder. Könnten Sie uns einen Tipp geben, wie wir ein Reinigungsmittel mischen können, ohne schädliche Sachen für Kinder? Reicht da schon Soda und Wasser oder gibt es noch etwas anderes.“

Generell kann ich sagen, dass Wasser zum Reinigen meistens schon ausreicht. Für eine Sendung zum Thema Hygienereiniger haben wir mal die Wirkung von Desinfektionsmittel, Neutralreiniger und Wasser verglichen. Eine verkeimte Küchenarbeitsplatte, wurde in drei Flächen unterteilt und jeweils gründlich mit Wasser, Hygienereiniger und Neutralreiniger gesäubert. Das Ergebnis der Abklatschprobe hat uns überrascht: ALLE drei Reiniger hatten die Keime fast vollständig entfernt… Der Grund: Die meisten Verschmutzungen sind wasserlöslich. Das gilt auch für Schultische. Allerdings wird es dort auch den ein oder anderen Fettfleck geben, deswegen wäre eine Lauge zum Lösen von Fetten sinnvoll. Soda ist eine starke Lauge. Aufgelöst in Wasser gibt sie einen prima Reiniger. Aber Soda in seiner Reinform ist auch gefährlich, und darf nur mit Handschuhen und einer Schutzbrille verwendet werden. Um verklebte Essensreste zu lösen, empfehle ich noch etwas Kernseife, die emulgiert (schäumt) und löst damit hartnäckige, klebrige Verschmutzungen. Auch Kochsalz als Scheuermittel ist kinderfreundlich und effektiv.

Geruch in Silikonformen

Rita aus Bielefeld hat sich an mich gewendet, weil ihre Silikonbackformen riechen. „Seit einigen Jahren benutze ich fürs Plätzchenbacken spezielle Silikon-Backformen. Leider bekomme ich den Geruch nicht raus. Wissen Sie, wie man dieses Problem angehen könnte, oder bleibt der Geruch einfach drin?“

Liebe Rita, es kommt drauf an, welchen Geruch Du meinst: Riechen die Formen nach Silikon oder nach Backwaren? Es gibt Formen die riechen stark synthetisch. Das vergeht in der Regel nicht raus. Das Chemische und Veterinär­unter­suchungs­amt Stutt­gart hat das 2014 mal untersucht. Danach können Eiswürfelformen Geruch und Geschmack des darin hergestellten Eises so verändern, dass es unangenehm auffällt. Sieben von zehn untersuchten Formen fielen bei dem Test durch. Die Ursache: Flüchtige Sili­konbestand­teile, die entweichen und in die Eiswürfel übergehen können. Auch Backformen wurden getestet, die haben aber deutlich besser abgeschnitten. Von 26 Proben fiel nur eine negativ auf. Das Amt rät, Formen die ausdünsten nicht zu verwenden.

Hier der Test:

https://www.ua-bw.de/pub/beitrag_printversion.asp?subid=1&Thema_ID=3&ID=1857&Pdf=No&lang=DE

Anders sieht es aus, wenn die Backformen den Geruch von Gebäck angenommen haben. Bei minderwertigen Formen passiert das häufig, aber auch hochwertige Modelle können Gerüche annehmen. In der Regel sind die Formen nicht richtig gereinigt worden. Die Formen sollten direkt nach der Verwendung mit Spüli und heißem Wasser abgewaschen werden. Einige Modelle können auch in die Geschirrspülmaschine. Einmal vorhanden sind die Gerüche nur schwer zu entfernen. Auswischen mit Essigwasser ist einen Versuch wert. Danach gründlich abwaschen. Du kannst es auch mit Backpulver versuchen. Dazu das Backpulver in die Form geben, mit lauwarmen Wasser auffüllen und über Nacht stehen lassen. Anschließend die Form wie gewohnt reinigen. Vielleicht klappt es ja! Besser ist es, im Vorfeld dafür sorgen, dass die Formen erst gar keine Gerüche annehmen. Die wichtigsten Informationen dazu stehen in den jeweiligen Gebrauchsanleitungen. Einige Modelle müssen zum Bespiel vor dem ersten Gebrauch im Ofen „ausgebrannt“ werden.

Eure Yvonne