Haushalt

Wer lange putzt, stirbt früher

Vorsicht Putzmittel! Wer viel putzt, stirbt früher – das ist das Ergebnis einer belgischen Studie. Tipps zum sicheren Putzen.

Yvonne Willicks
Putzmittel

Wer lange putzt, stirbt früher – Putzen erhöht das Sterberisiko

Putzen macht Spaß – manchmal zumindest. Wenn es schnell von der Hand geht und der Vorher-Nachher-Effekt groß ist. Aber wusstet ihr, dass Putzen gefährlich ist? Durch regelmäßiges Putzen steigt das Sterberisiko. Das zumindest zeigt eine Studie der Uni Brüssel und gilt für professionelle Reinigungskräfte, aber auch für uns, die wir nur in den eigenen vier Wänden putzen. Männliche professionelle Putzkräfte haben danach ein doppelt so hohes Sterberisiko als Büroangestellte. Bei Frauen liegt das Risiko immer noch 16 Prozent höher an Lungenembolie, Lungenkrebs und Herz- und Gefäßkrankheiten zu sterben. Der Grund dafür ist nicht klar. Nun sind Reinigungskräfte täglich mit Staub, Schimmel, Feuchtigkeit und einer Palette an Chemie in den verschiedenen Putzmitteln konfrontiert. Es liegt nahe, dass es daran liegen könnte, beweisen lässt sich das aber nicht.

Besonders interessant an der belgischen Doktorarbeit, die die Reinigungsbranche im vergangenen Jahr aufgerüttelt hat, ist aber, dass Putzkräfte im privaten Haushalt stärker gefährdet sind als Reinigungskräfte im industriellen Sektor. Ich vermute, es liegt an der besseren Schulung der Mitarbeiter.

Reinigungsmittel nie mischen!

Im Privathaushalt macht halt jeder sein Ding. Dabei kann der bedenkenlose Einsatz verschiedener Putzmittel oder deren Kombination gefährliche Folgen haben. Zum Beispiel wenn Chlorreiniger für die Toilette und ein Entkalker fürs Bad gemischt werden, entsteht Chlorgas, das die Lungen stark schädigt. Deswegen gilt generell: Putzmittel sollten nie gemischt werden. Es sei denn ihr stellt ein eigenes Reinigungsmittel (nach Rezept) her, z.B. meinen DIY-Badreiniger …

Yvonnes DIY-Reiniger fürs Bad

So geht es: Ein Liter Wasser, drei Spritzer Spüli und eine Verschlusskappe Zitronensäure. Der Badreiniger wirkt gegen Kalk, Urinstein, Fett und Schmutz.

Tipps zum sicheren Putzen

Wenn ihr mit starken Reinigern arbeitet (etwa Chlorreiniger), sorgt bitte für eine ausreichende Belüftung im Raum und beachtet unbedingt die Dosierungsangabe auf der Verpackung. Oft reicht viel weniger als man annimmt für einen guten Reinigungseffekt. Handschuhe, Schutzbrille und Maske schützen bei solch scharfen Produkten zusätzlich. Zumindest Handschuhe sollten immer (!) sein. Verschließt eure Putzmittel kindersicher und füllt sie nie, nie, nie in alte Getränkeflaschen um (Vergiftungsgefahr!). Für den Notfall, die Telefonnummer der Giftnotrufzentrale innen in den Putzmittelschrank kleben.

Schaut euch schon im Geschäft an, was für ein Produkt ihr kauft. Seit dem 1. Juni 2015 gibt es neue Gefahrenzeichen auf Chemikalien und Putzmitteln. Das Signalwort „Gefahr“ weißt auf schwerwiegende Gefahren hin. Überlegt euch, ob ich ihr euch so eine Chemiekeule tatsächlich ins Haus holen wollt.

Aktuelle Symbole Alte Symbole
Leicht- Oder hochentzündlich
Brandfördernd
Giftig/Tödlich
Ätzend
Explosionsgefährlich
Umweltgefährdend
Gesundheitsgefährdend
Gas unter Druck

Mehr zu den Gefahrenkennzeichen auf der Seite der Verbraucherzentralen:

https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/umwelt-haushalt/produkte/gefahrenzeichen-bei-chemikalien-und-putzmitteln-7527

Ich empfehle weniger Chemie und weniger Spezialmittel für den Haushalt. Mit Spüli, einem säurehaltigen Reiniger (Zitrone oder Essig), einem Allzweckreiniger, einem Scheuermittel und einem einfachen WC-Reiniger kriegt ihr eigentlich alles im Haushalt schön sauber. Dann muss man sich auch nicht so viele Gedanken um seine Gesundheit machen – und günstiger ist es obendrein!

P.S. Bevor die Kritiker wieder massenhaft schreiben: Ja! Auch natürliche Putzmittel wie Zitronensäure sind CHEMIE und immer auch mit Vorsicht anzuwenden.

Eure Yvonne