Essen & Kochen

Jetzt heißt es anfeuern – Tipps zu Grillfleisch Teil 1

Jetzt heißt es anfeuern – die Grillsaison hat begonnen Teil 1. Hauswirtschaftsmeisterin und TV-Moderatorin Yvonne Willicks mit den besten Tipps rund ums Grillfleisch.

Yvonne Willicks

Sobald die Frühlingssonne warm genug ist, um längere Zeit draußen zu sitzen, schmeißen die Deutschen ihre Grills an. Wir sind ein Volk leidenschaftlicher Griller, ob auf dem Balkon, im Garten oder im Park. Im Februar habe ich in diesem Jahr die ersten hartgesottenen Grillfans im Park gesehen. (Nun war der Februar in diesem Jahr ja auch besonders warm!) Würstchen, Fleisch und Gemüse auf dem Feuer zu garen, ist ein deutscher Volkssport mit langer Tradition. Durchschnittlich alle 14 Tage wird in jedem dritten Haushalt gegrillt, am liebsten Schweinenackensteaks, dicht gefolgt von Bratwürstchen. Eigentlich eignet sich fast jedes Fleisch zum Grillen: Schwein, Rind, Geflügel oder Lamm, aber natürlich auch Fisch, Käse und Gemüse.

Frisch oder tiefgefroren – das muss bei Grillfleisch nicht zwingend gekennzeichnet werden

Doch wie erkennt man die Qualität von Grillfleisch? Fleisch aus dem Discounter oder Supermarkt ist oft tiefgefroren, bevor es in den Verkauf geht. Darunter kann der Geschmack leiden. Ob das Fleisch schon mal gefroren war, können Verbraucher aber nicht erkennen. Denn nur wenn das Fleisch bereits mariniert eingefroren wurde, muss das auf der Verpackung gekennzeichnet werden. Wird es erst nach dem Auftauen zubereitet, ist ein Hinweis nicht nötig. Einige Produzenten machen das zwar freiwillig, sicher können Kunden bei abgepackten Fleisch aus der Kühltheke aber nicht sein. Der Metzger dagegen weiß in der Regel, ob das Fleisch frisch ist oder gefroren war.

Tipps für Grillfleisch – darauf solltest du beim Einkauf achten

  • Wenn es der Geldbeutel erlaubt, denke an die Tiere und kaufe Fleisch aus einer guten Tierhaltung (z.B. Neuland oder Biofleisch).
  • Achte beim Kauf darauf, dass das Grillfleisch marmoriert ist. Denn die Fettfasern sorgen dafür, dass das Fleisch schön saftig wird.
  • Die Farbe des Fleisches ist ein Hinweis auf die Qualität. Frisches Fleisch sollte gleichmäßig gefärbt sein und keine dunklen Ränder haben. Es darf nicht gräulich oder grün aussehen.
  • Mach den Geruchstest: Frisches Fleisch riecht nach fast gar nichts. Abgepacktes Frischfleisch sollte mild bis leicht säuerlich riechen. Ein süßlicher oder muffiger Geruch ist ein Hinweis darauf, dass es überlagert ist.
  • Die Oberfläche sollte glatt sein, nicht schmierig und ohne Druckstellen.
  • Der Drucktest: Gibt es bei leichtem Druck stark nach oder ist schwammig, ist es wahrscheinlich nicht mehr frisch. (Gilt allerdings nicht für gereiftes Fleisch, wie Rindersteaks.)
  • Bei eingeschweißtem Fleisch ist das Datum auf der Verpackung ein Hinweis für die Frische.
  • Hat sich in der Verpackung viel Wasser gebildet, kann das ein Hinweis darauf sein, dass die Ware schon mal eingefroren war.

Bei fertig mariniertem Grillgut ist nur schwer zu erkennen, wie frisch es ist oder welche Qualität es hat. Marinade lässt sich aber ganz einfach selber machen. Dann weißt du, was für Fleisch auf deinem Grillrost landet. Mein Kollege Björn Freitag hat ein tolles Rezept.

Björn Freitags Marinade für Grillgut

Zutaten:

  • 4 Nackensteaks
  • 1 EL Tomatenmark
  • 100 ml Wasser
  • Ein Bund frischer Thymian
  • 1 TL Salz
  • 2 EL Honig
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 EL Erdnussbutter
  • 1 EL Worcestersoße

Zubereitung:

In einer großen Schüssel das Tomatenmark mit dem kalten Wasser verrühren bis es vollständig aufgelöst ist. Den frischen Thymian klein hacken und untermischen. Ein wenig Thymian für später zurückhalten. Nacheinander den Honig, Olivenöl, die Erdnussbutter, Worcestersoße und Salz in die Flüssigkeit rühren. Fertig ist die Marinade. Die frischen Nackensteaks zu der Marinade in die Schüssel geben, den restlichen Thymian untermischen und das Ganze eine Nacht lang ziehen lassen. Am nächsten Tag kann das Fleisch auf den Grill – vorher die Marinade mit einem Küchentuch etwas abtupfen.

Zu einer richtigen Grilltafel gehören natürlich auch Salate und andere Grillbeilagen. Dazu habe ich schon mal einen Text geschrieben. Den findet ihr hier:

https://www.yvonnewillicks.de/?s=Grillbeilagen

Viel Spaß und gutes Angrillen!

Eure Yvonne