Wie werden Küchenbretter richtig verwendet?
Ramona hat mir geschrieben, weil ihr etwas im Haushaltscheck zum Thema Bratpfannen aufgefallen ist:
„Der Koch legte das rohe Fleisch auf ein Holzbrett, später dann auch das gebratene Fleisch, aus dem jede Menge Fleischsaft austrat und sich auf dem Brett verteilte. Wieder später wurde dann roher Fisch auf dasselbe Brett gelegt. Es sah so aus, als ob das Brett zwischendurch nie gereinigt wurde. Meiner Meinung nach ist das mit einem zerfurchten Holzbrett auch gar nicht richtig möglich und deshalb ziemlich unhygienisch. Ich sehe so etwas im Fernsehen immer wieder, natürlich nicht nur in Ihren Sendungen, dabei wird immer so sehr auf Küchenhygiene hingewiesen. Die Fernsehköche sind die Schlimmsten.“
Liebe Ramona,
Du bist eine gute Beobachterin und kennst Dich mit Küchenhygiene gut aus. Selbstverständlich sollte in der Küche kein Brett für erst für rohes, dann gebratenes Fleisch und dann auch noch für rohen Fisch verwendet werden. Das Problem, das wir (und sicher auch alle Fernsehköche) immer wieder bei unseren Produktionen haben, ist die Zeit. Die Länge unserer Filme ist immer begrenzt und wir wollen ja möglichst viele Informationen und schöne Bilder unterbringen. Wenn in 15 Minuten Sendezeit ein Gericht gezaubert werden soll, dessen Zubereitung eigentlich drei bis vier Stunden dauert, ist ja klar, dass viel Drehmaterial rausgeschnitten werden muss – und zwar zu allererst der uninteressante Teil, nämlich das Warten und das Aufräumen, und dazu gehört auch das Abwaschen und Wechseln der Bretter. Wir (und sicher auch meine TV-Kollegen) verwenden selbstverständlich verschiedene Bretter. Damit wir aber im Schnittraum keine optischen Sprünge haben (Plötzlich wird aus dem roten Brett ein blaues …), verwenden wir in der Regel mehrere gleich aussehende Bretter.
Für die Hygiene in der Küche hat sich ja das Vier-Farben-System etabliert:
- Rot: für Fleisch
- Grün: für Gemüse
- Blau: für Fisch
- Weiß: alles Gekochte
So handhabe ich das auch zu Hause. Die Bretter müssen nicht unbedingt farbig sein, eine Markierung funktioniert auch sehr gut mit buntem Klebeband. Und zu den Holzbrettern: Sie sind nicht weniger hygienisch als Kunststoffbretter. Studien haben keimabtötende Substanzen im Holz nachweisen können. Da gibt es einen regelrechten Expertenstreit, ob Holz oder Kunststoff in der Küche besser ist. Meiner Meinung nach ist das regelmäßige Reinigen entscheidender, als die Frage nach dem Material.
Wie entferne ich Geruch aus Leder?
Rudolf hat mir geschrieben, weil er ein Geruchsproblem hat:
„Wir haben einen Fernsehsessel aus Leder aus einer Haushaltsauflösung erhalten, der ca. 10 Jahre in einem unbelüfteten Raum stand und entsprechend unangenehm riecht, bzw. stinkt. Wie bekommt man diesen Geruch weg?“
Lieber Rudolf,
gegen unangenehme Gerüche hilft zunächst: Lüften, lüften, lüften! Am besten stellst Du den Sessel, wenn Du einen Garten hast, für ein paar Tage auf die Terrasse oder sonst auf den Balkon. Achte darauf, dass er nicht im Regen steht, denn Feuchtigkeit kann Leder nicht gut vertragen. Ist der erste Mief abgezogen, empfehle ich einen Abrieb mit Essigwasser (Essig und Wasser 1:1). Bitte erst an einer unauffälligen Stelle ausprobieren. Die meisten Leder können das gut vertragen, aber eben nicht alle. Mischung etwa 10 Minuten einwirken lassen. Danach mit klarem Wasser abwischen und trocknen lassen. Im Anschluss den gesamten Sessel gut mit Lederfett einreiben. Das verschließt die Poren. Nun sollte der Sessel nicht mehr müffeln – und aussehen wie neu! 🙂
Wie werden Abflussrohre sauber?
Friederike möchte wissen, warum ich für die normale Rohrreinigung eine Mischung aus Soda/Backpulver und Wasser empfehle:
„Ich habe eine Frage zu Ihrem Tipp zu sauberen Abflussrohren (eine Tüte Backpulver oder 1EL Soda und etwas Wasser einmal in der Woche): Ich habe dort bislang neben Backpulver (2 Tüten) auch Essig verwendet und später mit heißem Wasser nachgespült. Macht man das nicht mehr? Hat eine Tüte Backpulver mit etwas Wasser wirklich die gleiche Wirkung?“
Liebe Friederike,
doch, die Mischung mit Essig und dem anschließenden heißen Nachspülen macht man heute auch noch! 🙂 Allerdings nur, wenn der Abfluss schon nicht mehr gut abläuft, oder es aus dem Rohr stinkt. Für die normale Unterhaltsreinigung 1x in der Woche sollte die Variante ohne Essig eigentlich ausreichen. Backpulver und Essig sind ja eine heftige Mischung: Wenn sie aufeinander treffen, wird explosionsartig CO2 (Kohlenstoffdioxid) freigesetzt. Durch die Bläschenbildung und dem daraus entstehenden Druck, werden Verstopfungen im Rohr gelöst.
Auch wenn Wasser auf Backpulver (oder Soda) trifft, entsteht Kohlensäure, allerdings längst nicht so stark und viel. In der Einwirkzeit neutralisiert das Natron in der Wassermischung Gerüche im Rohr (die meist durch organische Säuren verursacht werden) und löst fettige Verschmutzungen. Solange der Abfluss keine Probleme macht, sollte diese Variante reichen.
Eure Yvonne
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