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Fragen von Zuschauern – Teil 90

„Mikrofasertücher und Reinigungshelfer“ – zu dieser WDR-Haushaltcheck-Sendung hat Hauswirtschaftsmeisterin und TV-Moderatorin Yvonne Willicks viele Zuschauerfragen erhalten. Hier geht es zu den Antworten.

Yvonne Willicks

Viele Zuschriften zum Haushaltcheck „Mikrofasertücher“

Im April lief im WDR-Fernsehen eine Folge vom Haushaltscheck zum Thema „Mikrofasertücher und Reinigungshelfer“.

Wer die Sendung noch nicht gesehen hat, kann sie hier anschauen:

https://www.ardmediathek.de/video/der-haushaltscheck/mikrofasertuecher-im-test-mehr-als-nur-olle-lappen/wdr/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLTk4ZjkzYWMzLTFmYjMtNGRkOS04NDU0LWQ0MzVjZmM5OTEyMQ

Teure Produkte made in Germany

Zu diesem WDR-Haushaltscheck habe ich viele Zuschriften erhalten. Unter anderem auch von Astrid. Sie schreibt: „Bei Ihrer Sendung über Putzlappen hätte ich es gut gefunden, wenn Sie die bei den hochpreisigen Produkten darauf hingewiesen hätten, dass bei Produkten Made in Germany den Mitarbeiterinnen in der Herstellung ordentliche Arbeitsbedingungen und, na ja, einigermaßen angemessene Löhne gezahlt werden. Das ist auch ein wichtiger Faktor, der auch unsere deutsche Wirtschaft positiv beleuchten würde.“

Gute Qualität ist oft teurer

Liebe Astrid,

Du sprichst ein wichtiges Thema an, das nicht nur für Putzlappen gilt. Viele Produkte im Haushalt, aber auch Kleidung, Schuhe, Taschen und eigentlich alle Güter des täglichen Gebrauchs bis hin zu Geräten, Maschinen und Autos gibt es in ganz unterschiedlichen Preisklassen. Oft unterscheiden sich die Produkte äußerlich oder auch in ihrer Funktion kaum voneinander und die Preisgestaltung erschließt sich nicht auf den ersten Blick. Auch das haben wir in der Sendung thematisiert. Die qualitativen Unterschiede werden meist erst bei beim Gebrauch deutlich und im Laufe der Nutzung des Materials. Daher lassen wir unsere Produkte auch oft auf Langlebigkeit testen.

 Qualität = Material + Verarbeitung

Aber nicht nur die Qualität des Materials und die Verarbeitung bestimmen den Preis einer Ware, sondern vor allem die Art und der Ort der Herstellung. Das hatte die Geschäftsführerin des Herstellers aus dem Niederrhein in ihren Statements meiner Meinung nach ziemlich deutlich gemacht.

Denn handgefertigte Produkte sind naturgemäß teurer als industriell hergestellte Waren.

In Schwellenländer sind Lohnkosten niedrig, der Arbeitsschutz auch

In vielen asiatischen Ländern wie China, Kambodscha oder Thailand sind Herstellungs- und Personalkosten deutlich niedriger als in Deutschland, Europa oder den USA. Besonders günstige Produkte kommen daher oft aus Niedriglohnländern, in denen die Arbeitsbedingungen meist nicht so gut und sicher sind wie in Deutschland und anderen Industrieländern mit strengen Arbeitsschutzgesetzen, und auch die Umweltauflagen oft nicht so hoch sind oder kaum kontrolliert werden. So erklären sich oft die hohen Preise für „Made in Germany“ oder „Made in Europe“. Dass wir mit deren Kauf unseren Arbeitsmarkt stärken schützen, versteht sich ja von selbst.

Rekordverdächtig: 40 Jahre alte Putztücher!

Auch Birgit hat die Sendung geschaut und mir folgendes dazu geschrieben:

„Es gibt sie (Mikrofasertücher) nicht erst seit 30 Jahren, vielleicht kamen sie da erst in Mode. Ich habe meine Spültücher, Boden- und Fensterwischer von Hara seit nunmehr über 40 Jahren (seit 1982) in Gebrauch. Die sehen zwar nicht mehr aus wie neu, funktionieren aber nach wie vor wie gewünscht. Auf Ihre Frage zur Haltbarkeit kann ich Ihnen zumindest in Bezug auf die Firma Hara eine klare Antwort geben. Die Investition hat sich gelohnt. Ganz davon abgesehen, wie viele Liter Putzmittel ich im Laufe der Zeit gespart habe 👍

 Mikrofasertücher im Greisenalter

Liebe Birgit,

das nenn ich nachhaltig, wenn Putztücher vierzig Jahre im Einsatz sind. Toll! Da hat sich die Investition ja wirklich ausgezahlt. Schick uns doch gerne mal ein Foto, wie so ein Putztuch nach 40 Jahren Gebrauch aussieht. Da bin ich gespannt!

Camper schwören auf Mikrofaser natürlichen Ursprungs

Klaus hat die Sendung ebenfalls gesehen und wünscht sich, dass wir mal die Reinigungsprodukte aus Naturfasern von „Puzzfuxx“ unter die Lupe nehmen, die offenbar viele Eigenschaften von Mikrofasertüchern haben und in der Camper-Szene weit verbreitet sind. Er schreibt:

„Ich habe mir als Wohnmobil-Eigner einmal ein Paket mit verschiedenen Putztüchern bestellt. Putzen nur mit Wasser führt zu überraschenden positiven Ergebnissen, wie auch ich feststellen konnte.“

Mikrofaser aus Naturmaterial besser für die Umwelt?

Lieber Klaus,

vielen Dank für den Hinweis. Ich habe ein bisschen auf der Herstellerseite gesurft. Das hört sich tatsächlich nach interessanten Putzlappen an, die ich mir gerne mal näher anschaue. Der Hersteller verspricht im Prinzip umweltfreundlich Mikrofasertücher. Das macht mich sehr neugierig. Allerdings fürchte ich, bis zum nächsten Haushaltscheck zum Thema Putzlappen wird es noch einige Zeit dauern. Das haben wir ja gerade erst gemacht. Obwohl wir auch hier nur einen Bruchteil der Tests und Themen vorgestellt haben, die wir uns ausgedacht hatten.

In der Kürze liegt die Würze

Es ist nämlich mit jedem Film das Gleiche: Im Vorfeld beschäftigen wir uns sehr intensiv mit dem Thema und damit, welche Produkte wir testen, um einen einigermaßen repräsentativen Überblick über die Produktpalette zu geben. Wir diskutieren ausführlich welche Aspekte des Themas wichtig sind und wie viele davon wir behandeln wollen? 45 Minuten Sendezeit hört sich lange an, in dieser Länge kann aber (leider) immer nur ein kleiner Teil dessen behandelt werden, was das Thema beinhaltet. Deswegen ist ein beliebter Spruch in der Fernsehbranche: „Kill your darlings“!

Eure Yvonne