Verbraucherschutz

Fragen von Zuschauer:innen – Teil 107

Leserreaktionen auf den Haushaltscheck „Richtig heizen“ Auf (fast) alle Fragen rund um den Haushalt hat Hauswirtschaftsmeisterin und TV-Moderatorin Yvonne Willicks eine Antwort.

Yvonne Willicks

Leserpost – viele Fragen und auch Kritik

Und wieder hat mich in den letzten Wochen eine Menge Leserpost erreicht. Ich bemühe mich immer so schnell es geht alle Fragen hier auf diesem Blog zu beantworten und auf E-Mails und Briefe zeitnah zu reagieren, aber manchmal dauert es halt etwas. Wenn Ihr Fragen rund um den Haushalt oder meine Sendungen im TV oder Radio habt, könnt Ihr mir hier gerne schreiben, ich freue mich auf Eure Zuschriften!

Heizung richtig entlüften – so geht es!

So hat mir auch Uwe hier auf meinem Blog eine E-Mail geschrieben. Er hat eine Anmerkung zu einem Beitrag in der WDR-Servicezeit, in dem wir über die Entlüftung von Heizkörpern berichtet haben. Uwe schreibt, dass wir darauf hätten hinweisen sollen, dass „man beim Entlüften den Heizkörper aufdrehen muss.“ Damit hat Uwe natürlich absolut Recht. Wenn das Thermostat nichtaufgedreht ist, wird kein heißes Wasser durch die Heizkörper gepumpt. Eine Entlüftung macht so natürlich keinen Sinn. Wir haben vorausgesetzt, dass das eine Selbstverständlichkeit ist. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht… Ich hoffe, trotzdem, dass die meisten Zuschauer das richtig verstanden haben. Uwe weist außerdem noch mal daraufhin, dass wenn man häufiger entlüften muss, damit die Heizung gut läuft, eine Kontrolle des Wasserstands der Heizanlage erfolgen sollte. Denn in der Regel sollte eine Entlüftung pro Heizsaison ausreichen, damit die Heizkörper gut aufwärmen. Ist die Entlüftung häufiger von Nöten, ist vermutlich der Wasserstand der Heizanlage im Keller zu niedrig.

Kritik am Haushaltscheck zu Heizungen und Wärmepumpen

Zur Langversion des gleichen Beitrags, dem Haushaltscheck „Richtig heizen“, habe ich Post von Ralph bekommen.

Wer den Film nicht gesehen hat, für den geht es hier lang.

Ralph ist Diplom-Ingenieur für Verfahrungstechnik, kennt sich also mit Heizungen sehr gut aus. Ihm hat unsere Sendung gar nicht gefallen. Er schreibt:Ich habe in dieser Woche Ihre Verbrauchersendung zu Heizung und Wärmepumpen gesehen. Offen gesagt: Das hätte ich mir auch sparen können, weil diese Querschnittsdarstellung bei diesem sehr komplexen Thema in kurzer Zeit keinen Sinn macht.“ Hm, das ist natürlich sehr schade. Aber klar, wir berichten im Haushaltscheck immer über sehr komplexe Themen und haben immer zu wenig Zeit. Ziel ist es, die vielen Informationen leicht verständlich in 45 Sendeminuten zu verpacken. Wir sind eigentlich der Ansicht, dass uns das bei dem Film zum Thema Heizungen gelungen ist.

Hybrid-Heizung fehlt im Haushaltscheck „Richtig heizen“

Ralph sind mehrere Sachen negativ aufgefallen: „Das von Handwerker und Hauseigentümer kommentarlos dargestellte Heizungskonzept „alte Heizung raus – Wärmepumpe rein“ wurde nicht auf den Prüfstand gestellt.“ Derzeit sei bei Bestandsbauten das „absolut zu bevorzugende Konzept“ die „Hybridheizung“, die in unserem Film nicht vorgekommen sei. Ralph sagt, dass bei dem Beispiel im Film das Risiko bestehe, dass die Betriebskosten der Wärmepumpe höher liegen könnten als es bei einer Hybridheizung der Fall wäre.

Lieber Ralph, tatsächlich kann ich das nicht einschätzen, ich bin keine Expertin für die Betriebskosten von Heizanlagen – so wie Du. Aber: Unser Protagonist wollte gerne eine Wärmepumpe einbauen und keine Hybridheizung. Da wir unsere Protagonisten nicht für Ihren Einsatz bezahlen oder den Einbau der Heizung in Auftrag geben oder bezahlen, haben wir keinen Einfluss darauf, was er sich einbauen lässt. Wir haben den Fall lediglich dokumentarisch begleitet. Daher kann ich an dieser Stelle schlicht keine Einschätzung dazu abgeben.

Investitionssumme für Wärmepumpe zu niedrig?

Gleiches gilt für den zweiten von Dir kritisierten Punkt, dass der Handwerker in der Sendung eine Investitionssumme nennt, die Du für zu niedrig hältst. Auch der Handwerker wurde nicht von uns bezahlt, er hat seine Leistung zu dem von ihm kalkulierten Preis angeboten. Insofern kann ich auch da keine Einschätzung abgeben, ob das zu niedrig ist oder nicht.

Heizungskauf – nur mit guter Beratung

Mein Tipp zum Heizungsbau: Da es sich beim Ein- oder Umbau einer Heizungsanlage um eine große Investition handelt, rate ich alle Interessierten – neben unsere Sendung – sich umfassend im Vorfeld über alle Optionen gut zu informieren, am besten durch einen Energieberater der Verbraucherzentralen. Für den Ein- oder Umbau sollte ein vertrauenswürdiger Heizungsbauer, ein Profi, engagiert werden, der moderne Heizkonzepte erstellen kann und anbietet. Jeder Einbau einer Heizung ist anders: Handelt es sich um einen Bestandsbau oder einen Neubau? Ein Ein- oder Mehrfamilienhaus? Vor dem Kauf sollte immer eine umfängliche Beratung erfolgen, bei der alle Für und Wider der verschiedenen Heizarten abgewogen werden. Die Stiftung Warentest hat zum Thema Heizung und Wärmepumpe mehrere Bücher veröffentlicht, deren Lektüre sich nicht nur für Bauherren lohnt, sondern auch für diejenigen, die darüber nachdenken ihre Heizung umzurüsten.

Eure Yvonne

📷 Foto von Yomi Ajilore auf Unsplash