Wenn ich draußen unterwegs bin, ärgere ich mich oft über liegengebliebene Chipstüten, Plastikbecher, leere Taschentuchverpackungen oder anderen Müll auf den Straßen. Besonders schlimm ist es nach dem Wochenende in Parks oder an wilden Grill- oder Badestellen. Da lassen die Leute zum Teil ja ihr gesamtes Einweggeschirr liegen. Was hindert die Leute daran, ihren Krams einzupacken und wieder mitzunehmen (oder zumindest in den nächsten Mülleimer zu werfen)?
Ich verstehe das einfach nicht. Wir müllen uns doch zu. Jeder Deutsche produziert etwa 560 kg Müll im Jahr. Das ist einfach viel zu viel. Besonders ärgerlich finde ich Einweg-Plastik, sei es als Tüte, als Umverpackung oder als Getränkeflasche. Das hat einfach eine ganz schlechte Umweltbilanz, weil es eben nur einmal verwendet wird.
EU will Einwegplastik verbieten – richtig so!
Aber dabei bleibt es ja nicht. Mittlerweile sind ja auch fast alle (selbst Bio-)Lebensmittel (oft mehrfach) in Plastikfolien eingewickelt oder verpackt. Das ist doch vollkommen überflüssig! Endlich wird die EU aktiv (viele afrikanische (!) Länder sind da schon viel weiter) und will Einweg-Plastik wie Tüten, Strohhalme, Teller und Besteck verbieten. Ich finde das richtig, denn für die meisten Produkte gibt es bereits ökologische und günstige Alternativen. Kein Outdoor-Grill-Fan muss jetzt Sorge vor noch mehr Schlepperei haben. Teller zum Beispiel gibt es längst aus (Öko-)Pappe, aus Palmblatt und Zuckerrohr. Die kosten zwar etwas mehr, aber wenn die Nachfrage steigt, sinkt erfahrungsgemäß auch der Preis.
Plastikgeschirr-Alternativen gibt es schon längst
Besser noch sind leichte Teller, die die ganze Saison über verwendet werden können, zum Beispiel aus Bambus. Einfach zu Hause abwaschen und zum nächsten Grillen wieder mitnehmen. Für Würstchen reichen ja vielleicht auch die schmalen Papp-Streifen zum Festhalten. Und für Obst und Kuchen gehen doch auch normale Servietten, oder? Für die Kinder sowieso. Dann muss der Teller-Vorrat auch nicht so groß sein. Gut, Messer und Gabeln sollten nicht fehlen, die gibt es aber beispielsweise auch aus Holz, wer nicht sein Geschirr von zu Hause mitnehmen mag.
Stroh- oder Giersch-Halme statt Einwegplastik
Auch Plastik-Strohhalme können leicht ersetzt werden, beispielsweise durch Trinkhalme aus Papier oder Metall. Die sind aber etwas teurer als aus Plastik. Kostengünstig dagegen sind echte Stroh-Halme oder die frisch geschnittenen hohlen Stängel des (essbaren) Wildkrauts Giersch, das in fast jedem Park, Wald oder Garten wächst, also immer in der Nähe von Grill- und Picknickplätzen zu finden ist.
Wer trotzdem noch nicht ganz davon überzeugt ist, das Einweg-Plastikprodukte verboten werden sollten, der schaut sich im Netz mal Fotos oder Videos von Walen an, die mit Plastiktüten im Magen verhungern, oder Schildkröten, denen Strohhalme und Plastikgabeln in den Nasenlöchern stecken.
Deswegen von mir ein dreifach „Daumen hoch“ für ein EU-Einweg-Plastikverbot.
Eure Yvonne
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