Essen & Kochen

Grillin’ und Chillin’ – Grillen à la Willicks

Grillen, aber richtig! Welche Grillkohle ist die Beste? Yvonne Willicks mit Tipps und Tricks zum nachhaltigen Grillen.

Yvonne Willicks
Grillspieße auf dem Grill

Ja, auch ich liebe es zu grillen: am liebsten im Garten unter freiem Himmel mit meiner Familie und Freunden. Dazu noch eine schöne Bowle. Herrlich! Am liebsten mag ich zu dieser Jahreszeit Erdbeerbowle! (Ganz einfach: 500 Gramm Erdbeeren waschen, putzen, klein schneiden, großzügig zuckern und mit 1 Flasche trockenem Weißwein mind. 4 Stunden ziehen lassen. Nach Geschmack und Laune Pfefferminze oder Zitronenmelisse aus dem Garten dazugeben und mit 1 Flasche trockenem Sekt auffüllen. Ein paar Eiswürfel dazu. Fertig!)

Welche Grillkohle ist die Beste?

Jede Saison aufs Neue stellen wir uns die Frage: Welche Grillkohle ist die Beste? Die Kriterien, was denn das Beste ist, diskutieren wir auch jedes Mal aufs Neue. Ist es die Umweltfreundlichkeit? Wie schnell sie sich entzündet? Oder die Brenndauer? Meistens landen wir am Ende bei der Nachhaltigkeit, denn für die klassische Holzkohle müssen schließlich Bäume gefällt werden. Laut WWF verbrennt Deutschland rund 250.000 Tonnen Holzkohle, das ist der größte Verbrauch in der EU. Wichtig ist es deshalb, darauf zu achten, wo das Holz für die Kohle herstammt. Das FSC-Siegel gibt einen Hinweis, dass die Herkunft nachvollziehbar ist.

FSC-Zertifikat – besser als nichts

FSC Logo - Grillen - Yvonne Willicks

Das FSC-Siegel wird an Holzprodukte vergeben, die aus ökologisch und sozial verantwortlicher Waldbewirtschaftung stammen. Umweltverbände kritisieren zwar, dass FSC auch Tropenholz und Holz aus Monokulturen zertifiziert und, dass die Standards des Siegels nicht streng genug sind. Trotzdem ist FSC das einzig einigermaßen vertrauenswürdige Zeichen auf dem Holz-Markt.

Umweltfreundliche Alternativen zur Holzkohle

Es gibt aber auch Kohle für die kein Baum gerodet werden muss. Unter anderem gibt es Bambuskohle oder Briketts aus Olivenkernen, Kokosschalen und alten Weinreben, die ja allesamt Abfallprodukte sind und so eine gute umweltfreundliche Alternative. Die könnte man doch auch mal ausprobieren, oder? Bei unserem (subjektiven) Grill-Test für den WDR-Haushaltscheck „Gut gegrillt“, haben die Briketts aus recycelten Weinreben am besten abgeschnitten. Was die Nachhaltigkeit betrifft, ist aber natürlich auch entscheidend was auf dem Grill landet. Rindersteaks schlagen da beim Co2-Ausstoß natürlich alle anderen Zutaten. Aber auch Baguette mit Kräuterbutter fettet die Bilanz ganz schön an. Ein bisschen weniger Fleisch und etwas mehr Gemüse auf dem Rost hilft den ökologischen Fußabdruck beim Grillspaß zu verringern. Gemüse grillt sich übrigens – statt auf Alufolie – kostengünstig und umweltfreundlich auf Kohlrabi-, Mais- oder Mangold-Blättern.

Hier noch mal zur Info die größten Klimasünder bei Lebensmitteln (in CO2/kg)

  1. Butter 23.794
  2. Rindfleisch 13.311
  3. Käse mit 8512
  4. Geflügel 3.508
  5. Schwein 3.252
  6. Eier 1931
  7. Brot 768

Frisches Gemüse dagegen: 153 C

Quelle: GEMIS 4.4

Grillkohle richtig anzünden – so geht es

Wir haben mittlerweile einen Grillkamin. Da geht das mit dem Kohleanzünden fast wie von selbst (wegen des Luftzugs). Bei normalen Grills ist es etwas diffiziler, eine schöne Glut zu entfachen. Da mein Mann bei uns fürs Feuer zuständig ist, hier seine Tipps zum richtigen Anzünden von (nachhaltiger) Grillkohle:

  • Die Kohlen zu einem kleinen Haufen aufschütten.
  • Mit Grillanzünder (für Profis reicht Reisig oder Holzspäne verteilt im unterem Haufen, für alle anderen: Kaminanzünder aus gepressten Holzresten, die in Öl oder Wachs getaucht sind) und Stabfeuerzeug Feuer entfachen.
  • Beginnt die Kohle zur glühen (erkennbar an der weißen Ascheschicht) kontinuierlich Luft zu wedeln oder pusten.
  • Kohle nachlegen.
  • Erst wenn alle Kohlen glühen, kann es losgegrillt werden. (Und er meint ALLE!)

Und das ist natürlich klar: Für Umweltfreunde sind Alufolien und Einweggrills tabu. Und wer raus ins Grüne fährt zum Grillen, der nimmt seinen Müll selbstverständlich (vollständig) wieder mit nach Hause und schmeißt es dort in die Tonne.

Noch mehr Infos rund ums Grillen erfahrt ihr im  WDR-Haushaltscheck „Gut gegrillt“.  Wer die Sendung verpasst hat, kann sie hier online anschauen:

https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/der-haushaltscheck/index.html

Eure Yvonne