Der erste Kuchen, den ich gebacken habe, war ein Rührkuchen mit Dosen-Aprikosen obendrauf. Ich war etwa 15 Jahre alt und konnte kaum glauben, dass ich dieses herrlich duftende Ding, das da aus dem Ofen kam, geschaffen hatte. Es hatte eine leicht karamellisierte Kruste und sah tatsächlich wie ein echter Kuchen aus. Ich war fasziniert.
Mein erster Aprikosen-Kuchen war eine Wucht
Denn es taten sich damit so viele Möglichkeiten auf: Was besaß ich für eine Macht, wenn ich aus den richtigen Zutaten in dem richtigen Verhältnis zueinander solch eine Köstlichkeit zustande bringen konnte… Unglaublich! Im Nachhinein bin ich überzeugt, dass mein erster Aprikosenkuchen mich nicht nur fürs Backen, sondern auch fürs Kochen und Lebensmittel allgemein begeistert hat. Denn ich erahnte die Macht der guten Lebensmittel-Zubereitung. Einige Zeit nach meinem gelungenen Back-Einstand habe ich mich dann an Hefekuchen versucht. Das war etwas schwieriger. Aber auch da habe ich ein ganz einfaches Grundrezept gefunden, das eigentlich immer funktioniert.
Grundrezept Hefekuchen (für ein Backblech)
Zutaten
- 500 g Mehl
- 80 g Zucker
- 1 Prise Salz
- 1 Würfel (42 g) frische Hefe
- 200 ml lauwarme Milch
- 100 g weiche Butter (Zimmertemperatur!)
- 2 Eier (Größe M)
Zubereitung
Mehl, Zucker und Salz in einer Schüssel mischen. In die Mitte eine Mulde drücken. Hefe und 5 EL lauwarme Milch verrühren, in die Mehlmulde geben, mit etwas Mehl verrühren. An einem warmen Ort zugedeckt etwa 15 Minuten gehen lassen. Butter, Eier und übrige Milch dazu geben und zu einem glatten Teig verkneten. Für süßen Hefeteig geht das am besten mit dem Knethaken, denn der Teig ist relativ feucht und klebrig. Daraus mit den Händen einen glatten Teig zu kneten ist schwer. Bei salzigem Hefeteig aber geht es am besten und am schnellsten alles mit der Hand zu machen, da der Teig viel weniger Feuchtigkeit haben muss. Das sorgfältige Kneten ist – wie ihr ja sicher wisst – das A und O bei der Hefeteig-Zubereitung. Der Teig sollte schön glatt aussehen, ohne Knubbel und Stückchen. Ich sage immer: „Wie ein weicher Babypopo.“
Hefe braucht Zeit und ordentliches Durchkneten
Fertigen Hefeteig an einem warmen Ort mit einem Küchentuch zugedeckt 30 bis 45 Minuten gehen lassen, bis er sein Volumen verdoppelt hat. Ich stelle ihn am liebsten in die Küche vor die Heizung. Die richtige Temperatur ist entscheidend für das Aufgehen des Teigs. Sind die Zutaten zu kalt, können die Hefepilze nicht richtig arbeiten. Deswegen bitte Milch tatsächlich lauwarm und Butter mit Zimmertemperatur verarbeiten. Fertig aufgegangenen Teig auf leicht bemehlter Arbeitsfläche nochmals kurz durchkneten und nach Belieben weiter verarbeiten.
Hefeteig, der Sensible – Tipps und Tricks
Auch bei diesem Grundrezept kann ein bisschen variiert werden. Ist der Teig zu feucht zum Verarbeiten, kann noch etwas Mehl zugefügt werden. Ihr könnt den Zucker reduzieren, und auch wenn nur 1 Ei da ist, funktioniert der Teig trotzdem. Ganz ohne Zucker, Butter und Eier (dafür mit 10 g Salz und 100 ml Olivenöl und 275 ml lauwarmen Wasser) wird aus dem Hefeteig ein prima Flammkuchen oder Pizzaboden.
An der Gesamtmenge des Mehls und der Hefe allerdings würde ich nichts ändern.
Am liebsten mag ich Hefeteig aber mit Äpfeln oder Zwetschgen obendrauf und etwas Zimt und Zucker drüber. (Bei 200 Grad Grad (Umluft 180 Grad) 25 bis 35 Minuten backen. Herrlich!) Meiner Meinung nach gehört zu so einem Kuchen IMMER eine große Portion Sahne.
Eure Yvonne
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