Lifestyle

Stricken ist gesund, denn es beruhigt!

Stricken ist schön und gesund, denn es beruhigt die Nerven. TV-Moderatorin und Hauswirtschaftsmeisterin Yvonne Willicks strickt für ihr Leben gern, allerdings nur mit nachhaltigem Garn – ohne Mulesing.

Yvonne Willicks

Stricken beruhigt mich ungemein. Bei meinem Temperament ist es ein Segen, dass ich das Stricken (wieder-)entdeckt habe. Es macht mich sooooo ruhig. Und außerdem verkürzt es mir die ewigen Zug- und Autofahrten und all die anderen Wartezeiten oder Drehpausen. In dieser Saison habe ich – quasi in meiner Arbeitszeit – schon ein paar hübsche Tücher für meine Familie gestrickt. Bei Facebook habe ich schon einige gepostet.

Mein erstes Projekt nach langer Zeit: Tuch „La Crau“ Anleitung von Melanie Berg – Wolle von Rosy Green

Hier der Link zu meiner Facebook-Seite:

https://www.facebook.com/pg/willicks/posts/?ref=page_internal

Ich habe das Stricken wiederentdeckt

Früher habe ich schon einmal sehr viel gestrickt, dann ist es irgendwann eingeschlafen. Es gab immer so viel zu tun und zu erledigen mit Kindern, Haushalt, Arbeit, Mann, Garten etc. Und ich habe schon immer gerne viele Dinge gleichzeitig erledigt! Da hat es dann irgendwann nicht mehr gepasst. Denn fürs Stricken braucht man ja schon etwas Ruhe, denn ohne Konzentration geht schnell mal eine Masche daneben. Und was das für mich bedeutet, muss ich euch ja wohl nicht erzählen, oder? Ich muss dann alles (wirklich alles) wieder aufribbeln bis zum Fehler, sonst kann ich einfach nicht weiterstricken (schlimm dieser Perfektionismus!) Passiert leider immer wieder – Grrrrrrr!

Mulesing bei Merinoschafen

Egal! Beim Stricken kommt es ja nicht nur auf die Maschen, sondern auch auf das Garn an. Und da sollte jeder schauen, was er verstrickt. Habt ihr letzte Woche im Spiegel die Geschichte über das sogenannte Mulesing bei australischen Merinoschafen gelesen oder die ZDF-Doku dazu gesehen? Hier könnten ihr den Spiegel-Artikel nach lesen. Der kostet aber …

http://www.spiegel.de/plus/wie-schafe-fuer-merinowolle-leiden-muessen-a-00000000-0002-0001-0000-000162286296

Hier könnte ihr die ZDF-Doku dazu sehen:

https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzoom/zdfzoom-350.html

Qualitätssiegel GOTS – hier gibt es tiergerechte und nachhaltige Wolle

Bei den Bildern wird einem ganz anders. Beim Mulesing wird die Haut am Hinterteil der Schafe abgeschnitten, um den Befall mit Fliegenmaden zu verhindern. Das Tier ist bei der Prozedur nicht betäubt. In Australien eine offenbar gängige Praxis. Umso mehr ein Grund bei Wolle und anderen Garnen auf tiergerechte und zertifizierte Ware zurückzugreifen. Für Garne gibt es das Nachhaltigkeitssiegel GOTS (Global Organic Textile Standard). Es arbeitet nach weltweit einheitlichen Richtlinien „die eine nachhaltige Herstellung von Textilien gewährleisten, angefangen von der Gewinnung der biologisch erzeugten, natürlichen Rohstoffe über eine umwelt- und sozialverantwortliche Fertigung bis hin zur transparenten Kennzeichnung“. Für Herstellung, Produktion, Verarbeitung und chemische Zusätze gelten strenge Anforderungen. Mulesing ist verboten.

Mehr Infos findet ihr hier: https://www.global-standard.org/de/

Oder hier: https://label-online.de/label/gots-global-organic-textile-standard-kbakbt-in-umstellung/

Oder hier: https://www.siegelklarheit.de/gots-global-organic-textile-standard-30

Stricken liegt voll im Trend

Mulesing ist nicht erst seit letzter Woche ein Riesenthema bei meinen Facebook-Strickgruppen. Schon vorher habe ich erfahren, dass das Abschneiden der Hinterteile fast ausschließlich Merinoschafe in Australien betrifft, in Neuseeland ist Mulesing verboten und in Südamerika und Südafrika wird es nicht angewendet, weil dort die Fliegenart, die die Schafe befällt, nicht vorkommt. Übrigens auf meine Strickpost bei Facebook habe ich unglaublich viel positive Resonanz erhalten. Es gibt offenbar viele Strickbegeisterte im Land. Besonders gefreut habe ich mich über Franks Männerstrickgruppe in Köln 🙂

Eure Yvonne