Leute, es ist kalt draußen! Bei mir läuft die Heizung (mit Unterbrechung) schon seit Oktober. Ich bin ja auch eher der Typ Frostbeule. Damit ich (und ihr) der Nebenkostenabrechnung im nächsten Jahr aber entspannt entgegensehen könnt und auch auf dem Klimakarma-Konto nicht all zu viele Schulden macht, will ich heute mal einige Tipps zum sparsamen Heizen loswerden. 15 Prozent, so schätzen Experten, lassen sich ohne große Mühe einsparen. In einem Haushalt mit vier Personen können das bis zu 300 Euro im Jahr sein.
Zu hohe Temperatur vermeiden
Wähle die Raumtemperatur mit Bedacht! Denn jedes Grad weniger spart 6 Prozent Heizkosten. Müssen es wirklich immer 22 Grad in der gesamten Wohnung sein? Natürlich kommt es darauf an, was für ein Wärmeempfinden jemand hat. Aber verschiedene Räume können durchaus verschiedene Temperaturen haben – und das zu verschiedenen Zeiten. In der Küche etwa kann es viel kühler sein als im Kinderzimmer, denn wenn gekocht oder gebacken wird, steigt die Temperatur automatisch an. Schlafzimmer sollten für gesunden Schlaf ohnehin nicht wärmer als 18 Grad sein. Und wenn das Wohnzimmer erst genutzt wird, wenn die Kinder im Bett sind, dann muss es auch nicht den ganzen Tag auf eine kuschlige Temperatur geheizt werden. Sinnvoll sind programmierbare Thermostatventile am Heizkörper. Damit lassen sich Heizzeiten für Abwesenheit (Arbeit, Urlaub etc.) einstellen und so die Heizkosten senken.
Ausschalten vermeiden
Bei Abwesenheit die Heizung komplett abzustellen, spart kein Geld. Im Gegenteil. Ausgekühlte Räume brauchen lange, bis sie wieder aufgeheizt sind. Das kostet Zeit und Geld. Auch voll aufgedreht heizt der Heizkörper nicht schneller auf. Besser die Einstellung wählen, die später auch im Dauerbetrieb laufen soll.
Wärmestau vermeiden
Heizkörper sind oft nicht besonders hübsch. Das müssen sie auch nicht sein, sie sind schließlich nur dazu da, Wärme zu erzeugen. Wer seinen Heizkörper aufgrund der Optik hinter Möbelstücken oder langen Gardinen „versteckt“, mindert ihre Leistung. Die erwärmte Luft staut sich hinter dem Möbelstück oder der Gardine und heizt den Raum nicht mehr richtig auf. Bitte immer mindestens 20 cm Abstand zwischen Heizkörper und dem nächsten Möbelstück lassen, damit die Heizluft zirkulieren kann. Heizkörper sollten auch nicht als Ablageflächen genutzt werden.
Wärmeverlust vermeiden
Besonders aus Türen und Fenstern entweicht Wärmeenergie aus Gebäuden – bis zu 20 %. Deshalb Fenster regelmäßig auf undichte Stellen überprüfen und gegebenenfalls ausbessern. Dichtungsbänder, am besten Profildichtungen, verschließen zugige Fenster und Türen. Sind die Fenster schon in die Jahre gekommen, lohnt sich ein Austausch mit Wärmeschutzfenstern mit Doppelverglasung. Die Investition amortisiert sich oft schon nach ein paar Jahren, weil viel weniger Heizkosten anfallen. Einsparpotentiale gibt es auch mit Fenster- und Rollläden. Diese abends zu schließen, spart viel Geld, weil so die Wärme schlechter entweichen kann. Auch Vorhänge halten die Wärme im Raum (wenn sie nicht gerade über dem Heizkörper hängen …) Dichtungsbürsten unter Eingangs- und Balkontüren halten Zugluft ab. Heizungen mit Dämmplatten nachzurüsten lohnt sich ebenfalls. Dann erhitzt der Heizkörper nicht mehr auch die Wand, an der er angebracht ist, sondern vor allem die Raumluft.
Luftfeuchtigkeit vermeiden
Nur bei optimaler Luftfeuchtigkeit kann die Heizung die Raumluft schnell erwärmen. Eine Familie mit vier Personen verdunstet bis zu 12 Liter Wasser pro Tag aus, durch kochen, duschen, atmen. Deswegen mindestens dreimal täglich Stoßlüften. Im Winter reichen fünf Minuten auf Durchzug aus – und schon ist die Luft in der Wohnung frisch. Bitte nicht länger, sonst kühlen die Wände aus und es kostet viel Energie sie wieder zu erwärmen. Die Heizung sollte während des Stoßlüftens zugedreht werden, das ist ja klar, oder? Zum Stoßlüften alle Fenster vollständig öffnen, bitte nicht auf Kipp stellen.
Die Kippstellung eignet sich nur für den Sommer, wenn die Heizung nicht läuft. Im Winter bei laufender Heizung ist sie reine Energieverschwendung, weil die erzeugte Wärme permanent entweicht.
Entlüften nicht vergessen
Wichtig vor jeder Heizperiode: Heizkörper entlüften! Gluckern ist ein Zeichen dafür, dass sich Luft in den Rohren gesammelt hat und die Heizkörper nicht komplett mit Wasser gefüllt sind. Die Folge: Sie werden nicht überall warm. Also muss eine kleinere Heizfläche für gleiche Leistung sorgen und dementsprechend steigt der Verbrauch.
Entlüften ist ganz einfach. Mit einem Heizungsschlüssel (Gibt es im Baumarkt) das Ventil am Heizkörper öffnen. Vorsichtig drehen bis es zischt. Eine Vierteldrehung reicht in der Regel. Wischlappen unterlegen nicht vergessen, denn es wird etwas tropfen. Lässt das Zischen nach, Ventil wieder zudrehen. Bei Bedarf nach ein paar Tagen erneut entlüften.
Noch mehr Infos zum Thema Heizen findet ihr hier:
http://www1.wdr.de/uebersicht-heizen-100.html
Eure Yvonne
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