Verätzte Finger nach Brillenputztuch-Gebrauch
Gerd ärgert sich über Brillenputztücher. „Ich habe mich sehr geärgert, dass ein solches Produkt überhaupt auf den Markt kommt“, schreibt er und weiter: „Seit Wochen rätselte ich, warum meine Fingerkuppen der rechten Hand wie verätzt aussehen. Erst jetzt habe ich entdeckt, dass auf der Verpackung angegeben wird, dass es u. a. nicht mit der Haut in Berührung kommen darf. Also muss ich mir jedes Mal Handschuhe anziehen, wenn ich meine Brille mal schnell reinigen muss, was soll das denn?“
Brillenputztücher ätzend zu Haut und Umwelt
Mit Brillenputztüchern ist das so eine Sache. Sie sind schnell bei der Hand und die Brille lässt sich bequem – auch unterwegs – säubern. Allerdings spricht einiges gegen ihre Verwendung. Zum einen der aggressive Reiniger, der deine Fingerkuppen angreift. Oft sind die Tücher mit Alkohol oder Desinfektionslösung getränkt. Das ist meiner Meinung nach total übertrieben. Brillengläser werden mit etwas Spüli unter fließendem Wasser genauso sauber. Einmal abtrocknen. Fertig. Das ist sanfter zu den Händen und zur Umwelt. Zum zweiten verursachen die Putztücher viel Müll: Da ist einmal das Tuch selbst, das oft nicht aus Baumwolle, sondern zumindest teilweise aus synthetischem Material ist. Und dann steckt jedes einzelne Tuch noch in einer Umverpackung. Aus diesen Gründen empfehle ich die Verwendung von Putztüchern nur in Ausnahmefällen und nicht für den täglichen Gebrauch.
Ich selbst schwöre schon länger auf die Reinigung im Ultraschallgerät. Dazu habe ich schon mal einen Beitrag geschrieben. Den könnt ihr hier nachlesen:
https://www.yvonnewillicks.de/2019/12/06/reinigen-mit-ultraschall-was-ist-das/
Hygienespüler bei Fußpilz nötig?
Anja hat mir zum Thema Hygienespüler geschrieben. Ich lehne Hygienespüler aus verschiedenen Gründen ab, vor allem, weil er nutzlos ist. Anja schreibt dazu: „Nun ist es so dass mein Mann Fußpilz bzw. Nagelpilz hat und ich für die Waschmaschine Hygienespüler verwende. Im Haushalt lebt auch unsere 14-monatige Tochter. Ist dieser Hygienespüler auch in diesem Fall wirklich überflüssig?“
Liebe Anja, Nagelpilz ist tatsächlich eine sensible Sache bei der Wäsche, denn Pilzsporen werden erst bei hohen Waschtemperaturen abgetötet. In der Regel reichen 40°C mit pulverförmigem Vollwaschmittel, um Wäsche hygienisch sauber zu waschen. Bei flüssigem Waschmittel müssen es mindestens 60° sein, um alle Keime zu töten.
60°C-Wäsche tötet Fußpilzsporen
2010 haben Wissenschaftler der Hohensteiner Institute nachgewiesen, dass Pilzsporen im Wäschekorb übertragen werden können. Sie hatten mit Sporen von Fußpilz versetzte Baumwolle zunächst bei 30°C Grad gewaschen. Ein Teil der Sporen blieb nach der Wäsche weiter infektiös. Bei einer 60°C-Wäsche allerdings wurden sämtliche Erreger abgetötet. Bei ausreichend hohen Waschtemperaturen (60°C) ist Hygienespüler also unnötig.
Dunkle Kalkflecken im WC
Barbara hat mir geschrieben, dass sich im Geruchsknick ihres WCs dunkler Kalk gebildet hat, „mit der Scheuerbürste und WC-Reiniger nicht mehr zu entfernen. Neues WC kaufen oder gibt es eine andere Lösung?“
Liebe Barbara, ich empfehle eine starke Säure (z.B. Zitronensäure oder Essigsäure) und eine lange Einwirkzeit, am besten mehrere Stunden. Im Netz gibt es lustige Methoden mit Zitronensäure und Backpulver.
Das könnt ihr hier anschauen:
https://www.youtube.com/watch?v=F8KBYb4sFlo
Ansonsten gibt es auch porzellanfreundliche Bimssteine zur Entfernung von Urinstein und Wasserflecken. Wenn das alles nichts hilft, dann muss wohl ein neues WC her. Viel Glück!
Plastikverzierung auf Kinderkleidung
Auch von Dagmar habe ich Post bekommen. Sie versorgt ihre Enkel mit Unterwäsche und macht sich Sorgen um die Hautverträglichkeit vieler Kinderprodukte. „Es gibt so gut wie keine Kinderunterhemden und -T-Shirts mehr ohne bunte Bilder und Verzierungen aus “gummiertem” Plastik … Das ist zum einen nicht hautfreundlich, weil diese Textilien in den betr. Bereichen luftundurchlässig sind, vor allem aber hat das eine völlig unnötige, zusätzliche Belastung für die Umwelt zur Folge. Denn das aufgeklebte dünne Plastik löst sich in Form von Mikroplastik nach und nach beim Waschen ab und gelangt in unsere Gewässer, sofern es nicht beim Klärvorgang aufgefangen wird. Offenbar meinen die Unternehmen, dass einfache, farbige oder weiße Kinderunterwäsche nicht (genug) verkauft wird.“
Liebe Dagmar, vielen Dank für die Anregung. Du hast Recht. Auch ich wundere mich, was für Artikel für Kinder angeboten werden. Und damit meine ich nicht nur die Aufdrucke, oft sind die Stoffe selber gar nicht aus Naturfasern, sondern enthalten hohe Anteile an synthetischen Fasern. (Wie im Übrigen der größte Teil aller Klamotten auf dem Markt.) Allerdings stellen die Hersteller das her, was sich gut verkauft. Und wenn die bedruckten Sachen bei Kindern und Eltern beliebt sind, dann werden sie auch weiter hergestellt. Man muss ja selber da nicht mitmachen. Es gibt genügend Anbieter, die Leibwäsche und T-Shirts aus Naturfasern und ohne Aufdrucke verkaufen.
Eure Yvonne
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