Yvonnes Tipps

Fragen von Lesern und Zuschauern – Teil 27

Helfen Wasserfilter gegen Verkalkung von Hausgeräten? Wie bewahre ich Senf richtig auf? Was tun, wenn ein Küchenhelfer in der Praxis versagt? Auf (fast) alle Fragen rund um den Haushalt hat Hauswirtschaftsmeisterin Yvonne Willicks eine Lösung. In ihrem Blog beantwortet die TV-Moderatorin die Zuschriften ihrer Leser und Zuschauer.

Yvonne Willicks

Helfen Wasserfilter gegen Verkalkung von Hausgeräten?

Heike schrieb mir, weil ihre Küchengeräte verkalken, obwohl sie einen Filter für ihr Leitungswasser verwendet:

„Und zwar frage ich mich, warum ich (…) Filter verwenden soll, wenn meine Kaffeemaschine dermaßen verkalkt, dass ich sie nach spätestens 3 Jahren austausche, da sie recht unansehnlich wird. Meine Anfrage (…) wurde mit einer Pauschalantwort beantwortet, in der erklärt wird, wie diese Filtertechnik arbeitet. … Haben Sie eine Erklärung?? Ich tausche alle 4 Wochen den Filter aus, wir haben eine Wasserhärte von 14.“

Hartes Wasser enthält wertvolle Mineralien

Liebe Heike, mit 14 Grad dH hast Du hartes, also sehr kalkhaltiges Wasser (ca. 2,5 Millimol Calciumoxid pro Liter). Das Gute daran: Dein Leitungswasser enthält viele wertvolle Mineralstoffe. Der Nachteil: Es führt schneller zur Verkalkung von Haushaltsgeräten als weiches Wasser. Wasserfilter versprechen, gegen Verkalkung zu schützen, indem sie unter anderem Calcium aus dem Wasser herausfiltern – zusammen mit anderen angeblichen „Verunreinigungen“. Ich halte das für Humbug! Unser Trinkwasser ist das am besten und am strengsten untersuchte Lebensmittel in Deutschland und von sehr guter Qualität! Es enthält keine Verunreinigungen und muss – aus gesundheitlichen Gründen – nicht gefiltert werden. Verbraucherschützer raten von der Verwendung von Wasserfiltern generell ab, weil sie überflüssig und teuer sind. Außerdem funktioniert das Enthärten des Wassers – laut einer Untersuchung von Stiftung Warentest – nur bedingt.

Den Test von 2015 findet ihr hier:

https://www.test.de/Wasserfilter-im-Test-Gut-filtert-keiner-4840828-4840833/

Verbraucher wechseln Filter zu selten

Und auch aus hygienischer Sicht ist der Einsatz der Filter nicht zu empfehlen, da die meisten Verbraucher die Kartuschen nicht oft genug austauschen, und so die Keimbildung im Trinkwasser unwissentlich befördern. Das ist nun bei Dir Heike nicht das Problem, da Du ja schreibst, dass Du die Filter regelmäßig wechselst, aber sie scheinen nicht ausreichend zu enthärten – und so ihre Funktion nicht zu erfüllen. Deswegen meine Empfehlung an Dich: Lieber regelmäßig die Kaffeemaschine mit Zitronensäure entkalken, als täglich Wasser zu filtern. Das spart Zeit und Geld.

Von elektrischem Spiralschneider enttäuscht

Conny hat mir geschrieben, nachdem sie sich einen elektrischen Spiralschneider zugelegt hat. „Erst hatte ich so einen manuellen Gemüsenudelschneider. Das war ab einer gewissen Menge Gemüse schon anstrengend und machte nicht viel Lust auf gesundes Gemüse. Ein elektrisches Gerät sollte, dachte ich, mir die mühsame Arbeit abnehmen. Doch leider, das Gerät (…) eine Zumutung schlechthin. Schwerer kann man es einer Frau nicht machen und ist meiner Meinung nach, richtig gemein. … Ein Werbevideo zeigt dieses Teil von seiner besten Seite. … Es war eine meiner schlechtesten Investitionen.“

Die meisten Küchenhelfer wandern auf Nimmerwiedersehen in Schubladen

Liebe Conny, ich kenne das: Man sieht einen Küchenhelfer im TV oder auf dem Wochenmarkt und der Präsentator zeigt, was man Tolles mit dem Ding machen kann. Zuhause ist dann die Enttäuschung groß, weil:

1.) So einfach, wie es aussieht ist die Handhabung meistens nicht.

2.) Das Teil ist schwer oder nur sehr umständlich zu reinigen.

3.) und am schlimmsten: Das Ergebnis ist nicht so, wie erhofft.

Die Folge: Der Helfer landet auf Nimmerwiedersehen in der Schublade und wird dort verstauben. Schade! Aber so geht es vielen!

Deswegen plädiere ich dafür, sich gut zu überlegen, was man wirklich für den Haushalt braucht, und immer nur das zu kaufen, was wirklich notwendig ist. Am besten noch mal eine Nacht drüber schlafen, bevor man zuschlägt. Die meisten von uns haben sowieso schon viel zu viele ungenutzte Geräte und Kleingeräte in Küchen-Schubladen und Schränken …

Mein Tipp: Wenn das Teil nicht das gewünschte Ergebnis liefert, versuche es zurückzugeben. Große Hersteller sind meist kulant, wenn Kunden mit Handhabung oder Ergebnis der Geräte nicht zufrieden sind.

Wie bewahre ich Senf richtig auf?

Stefan möchte wissen, wie man Senf richtig aufbewahrt.

„Ich sehe in Köln im Brauhaus häufig Senf in schönen Keramiktöpfchen, habe sogar welche im Original von Päffgen. Jetzt lese ich überall, dass Senf selbst unangebrochen dunkel im Kühlschrank aufbewahrt werden soll. Was stimmt denn nun, denn der Senf im Brauhaus ist lecker und um Majo selberzumachen, brauche ich den auch auf Zimmertemperatur. Was sagt die Expertin?“

Lieber Stefan, Senf kann eigentlich nicht schlecht werden. Wie Honig konserviert sich Senf selbst. Er kann aber Geschmack, Schärfe und Farbe verändern. Dunkel im Kühlschrank aufbewahrt ist er vor diesen Veränderungen länger geschützt als bei Zimmertemperatur. Allerdings ist ausschlaggebend, wie lange er aufbewahrt wird – zwei Wochen oder zwei Jahre? Bist Du ein fleißiger Senf-Esser, kannst Du Deinen Senftopf getrost auf dem Küchentisch oder auf einem Küchenregal aufbewahren. Aber bitte darauf achten, den Senf nur mit sauberem Löffel zu entnehmen, damit keine Keime reinkommen. Steht der Senf aber schon mal monatelang ungenutzt rum, dann ist er besser im Kühlschrank aufgehoben.

Da in Gaststätten der Senf-Verbrauch hoch ist und die Töpfe regelmäßig erneuert werden, steht er hier bei Zimmertemperatur auf den Tischen.

Wenn Du Dir unsicher bist, ob der Senf verdorben ist, mache den Sensorik-Test: Sehen, riechen, schmecken. Sieht der Senf normal aus? Hat sich oben auf der Masse etwas Flüssigkeit abgesetzt, ist das kein Problem, einfach umrühren und fertig. Riecht der Senf nach Senf? Wenn er normal aussieht und riecht, kannst Du probieren! Schmeckt er normal, dann ist er in Ordnung. Das kann auch lange nach Ablauf des MHD sein.

Eure Yvonne