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Masken

In Bayern gilt schon eine FFP2-Maskenpflicht. Auch hier sind die Spezialmasken teilweise vorgeschrieben. TV-Moderatorin und Hauswirtschaftsmeisterin Yvonne Willicks über die Vor- und Nachteile der FFP2-Masken und anderer Maskentypen.

Yvonne Willicks

Selbstgenäht, OP-Maske oder FFP2 – welche schützt am besten?

Im Frühjahr habe ich – wie so viele – zusammen mit meinen Töchtern fleißig Masken genäht. Für uns, für Freunde und Nachbarn. Die Masken waren bunt und hübsch und machten beim Tragen was her. Viel besser als die sterilen OP-Masken, die die meisten im Übrigen verkehrt herum aufhatten. (Richtig ist die dunkle Seite nach außen!) FFP2-Masken gab es zu diesem Zeitpunkt ja praktisch nicht zu kaufen. Und wenn ja, dann waren sie ziemlich teuer. So um die sieben Euro. Mittlerweile ist das anders. FFP2-Masken lagern in Massen in Deutschland. Etwa 2 Euro pro Stück kosten sie zurzeit. Jeder Bürger über 70 Jahren kann sich zudem kostenlos Masken in den Apotheken abholen.

Maskenpflicht in Deutschland

In vielen Bereichen des öffentlichen Raumes gilt Maskenpflicht: In Bussen und Bahnen, in Geschäften, in Arbeitsstätten und auf belebten Plätzen oder Straßen. Welchen Maskentyp man dabei trägt, ist nicht vorgeschrieben, außer in Bayern. Dort gilt eine FFP2-Maskenpflicht in Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr. Nachdem der bayerische Ministerpräsident die FFP2-Pflicht für alle über 14 Jahren verkündet hatte, wurde darüber diskutiert, ob das ein Modell für ganz Deutschland sein könnte. Denn die FFP2-Masken bieten mehr Schutz als die anderen Modelle.

Welche unterschiedlichen Masken gibt es? schützt am besten?

Wie Ihr sicher wisst, schützen Alltagsmasken und OP-Masken die Menschen in unserer direkten Umgebung. Durch den Stoff vor Mund und Nase werden die Tröpfchen und Aerosole, die beim Ausatmen, Husten oder Sprechen entstehen, teilweise eingefangen. Im Fall einer Infektion wird dadurch die Viruslast, die nach außen dringt, verringert- und so möglicherweise ein schwererer Krankheitsverlauf verhindert. Interessant, wenn auch wissenschaftlich noch nicht ausdiskutiert ist eine Meta-Studie der WHO, nach der jemand mit Schutzmaske fünf bis sechs Mal weniger gefährdet, sich anzustecken als ohne. Ob tatsächlich eine Ansteckung durch das Maskentragen verhindert werden kann, konnten Forscher bislang aber nicht abschließend beantworten.

Verschiedene Maskentypen – Alltagsmaske, OP-Maske und FFP2

Stoffmaske (Alltagsmaske)

Vorteile:

  • Tröpfchen und Aerosole werden reduziert.
  • Wie hoch der Fremdschutz ist, hängt von der Dichte des Materials ab.

Nachteile:

  • Kein Filter
  • Unklarer Eigenschutz

OP-Maske

Vorteile:

  • Tröpfchen und Aerosole werden reduziert.
  • Fremdschutz
  • Filter

Nachteile:

  • Unklarer Eigenschutz

FFP2

Vorteile:

  • Fremdschutz
  • Filter
  • Eigenschutz

Nachteile:

  • Preis

Selbstgenäht, OP-Maske und FFP2 – welche filtert am besten?

Jeder einfache Mundschutz kann einen Teil der infektiösen, größeren Viruströpfchen abhalten, die beim Sprechen oder Husten abgesondert werden. Kleinere Tröpfchen, die Aerosole, werden durch die Stoffbarriere gebremst und können nicht mehr so weit fliegen. Insofern ist jeder Schutz besser als keiner. Medizinische Masken haben aber in der Regel eine bessere Filterfunktion als selbstgenähte Baumwollmasken. Allerdings variiert die Filterfunktion hier je nach Dichte des Stoffes deutlich. Selbst bei dünner Baumwolle wird mehr als die Hälfte der großen Tröpfchen aufgefangen.

Sicherste Schutzmaske ist FFP2

Die Filterfunktion der FFP2-Masken dagegen ist standardisiert. Im Gegensatz zu normalen OP-Masken oder selbstgenähte Mund-Nasen-Bedeckungen kann man sich hier darauf verlassen, wie viele Teilchen aus der Luft gefiltert werden, nämlich 95 Prozent (der Teilchen mit einem Durchmesser von 0,3 Mikrometern). Allerdings nur dann, wenn die Maske richtig getragen werden. Sie muss dicht am Gesicht abschließen.

Echte FFP2-Masken erkennen – darauf solltet Ihr achten!

FFP2-Masken schützen also andere zuverlässig und – bei richtiger Anwendung – auch den Träger selbst. Wichtig ist die Kennung N95 oder KN95 und die „CE“-Zertifizierung. Erst seit Oktober 2020 müssen alle FFP2-Masken CE-geprüft sein. Es sind daher noch viele Masken ohne Zeichen im Umlauf. Wichtig auch: Die Europäischen Normen, die mit der CE-Marke erfüllt werden. Das sind: EN 149:2001 und A1:2009. Der Zusatz NR (not reusable) bedeutet, es handelt sich um ein Einwegprodukt. Der Buchstabe R (reusable) bedeutet, die Maske kann mehrfach verwendet werden. Sie muss allerdings nach dem Tragen einige Tage durchtrocknen.

Das Robert Koch-Institut äußerst sich im Übrigen zurückhaltend zu den Spezialmasken für Privatpersonen.

Auf der Seite des RKI heißt es:

„Bei der Anwendung durch Laien ist ein Eigenschutz über den Effekt eines korrekt getragenen MNS hinaus daher nicht zwangsläufig gegeben. In den „Empfehlungen der BAuA und des ad-Hoc AK „Covid-19“ des ABAS zum Einsatz von Schutzmasken im Zusammenhang mit SARS-CoV-2“ werden FFP2-Masken nicht zur privaten Nutzung empfohlen.“

(Stand 15.01.2020)

Nachzulesen hier: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/NCOV2019/gesamt.html

Handhabung von Alltagsmasken

Egal welche Maske Ihr verwendet. Wichtig ist die richtige Handhabung. Deswegen hier noch mal das Wichtigste zusammengefasst:

Masken aufsetzen – so geht es richtig

  • Maske an den Gummibändern anfassen und aufsetzen.
  • Stoff über Nase, Mund und Kinn ziehen.
  • Nasenbügel festdrücken, damit die Maske eng anliegt.

Masken tragen – so geht es richtig

  • Behandelt die Maske so, als sei sie mit Viren belastet. Fasst sie nicht an und wascht nach dem Gebrauch die Hände. Und weiter gilt: Abstand halten!
  • Maske nicht zwischendurch unters Kinn ziehen.
  • Masken regelmäßig wechseln, spätestens wenn sie durchfeuchtet sind.

Maske absetzen – so geht es richtig

  • Maske an den Gummibändern anfassen und gleichzeitig nach vorne ziehen.
  • Bitte nicht den Stoff berühren.
  • Beim Abnehmen Atem anhalten für den Fall, dass sich Viren auf der Maske befinden.

Maske entsorgen – so geht es richtig

  • OP-Masken und viele FFP2-Masken sind Einwegprodukte. Wenn sie über einen längeren Zeitraum getragen wurden oder durchgefeuchtet sind, gehören sie in den Müll.
  • Maske in geschlossenem Behälter entsorgen.
  • Danach Hände gründlich mit Seife waschen.

Einwegprodukte desinfizieren? Besser nicht!

Auf Dauer kann der Gebrauch von Masken ganz schön ins Geld gehen. Im Netz kursieren viele Tipps, wie man Einwegmasken desinfizieren und wiederverwenden kann. Meine Meinung: Lasst besser die Finger davon. Bei längerer oder dauerhafter Anwendung filtern die Masken nicht mehr ausreichend. Nach einer 10-minütigen Busfahrt gehört eine FFP2 sicher noch nicht in den Restmüll, nach einem ganzen langen Arbeitstag oder einer längeren Fahrt, einem Besuch im Pflegeheim oder Krankenhaus und einer Rückfahrt aber schon.

Ausgenommen davon sind selbstgenähte Stoffmasken. Die können mit einem pulverförmigen Vollwaschmittel bei mindestens 60°C keimfrei gewaschen werden. Masken mit Nanosilber könnt Ihr übrigens getrost liegen lassen, der angebliche Zusatznutzen ist bislang nicht wissenschaftlich belegt.

Mehr zum Thema Schutzmasken haben die Kollegen von Quarks zusammengetragen. Die Seite wird laufend aktualisiert und ist hier:

https://www.quarks.de/gesundheit/was-man-ueber-schutzmasken-in-zeiten-von-corona-wissen-muss/

Egal, welche Maske Ihr benutzt, vergesst nicht, dass Masken nur ein Baustein, nur ein Buchstabe im Kampf gegen Corona ist. AHA+L gilt, egal, wie Ihr Euren Mund und Eure Nase bedeckt weiterhin. Die wichtigste Maßnahme bleibt dabei ausreichend Abstand halten.

Eure Yvonne

Beitragsbild von ready made von Pexels
Bild FFP2-Maske von Markus Winkler auf Pixabay
Bild Masken von Jeyaratnam Caniceus auf Pixabay