Kleinkinder und Homeoffice – wie soll das gehen?
Der Lockdown belastet zurzeit alle. Aber besonders schwer ist es für viele Familien Homeoffice, Homeschooling und Homework unter einen Hut zu bringen. Je kleiner die Kinder, desto unrealistischer, dass das irgendwie alles zusammen geht. Denn Kleinkinder betreuen und währenddessen arbeiten, das ist geradezu unmöglich. Es sei denn, sie werden stundenlang vor der Glotze geparkt – und das will nun wirklich niemand. Da muss die Arbeit oft warten, bis die Kleinen im Bett sind. Dass Eltern dann am Morgen müde sind, kann ihnen keiner verdenken. Auf Dauer kann das keiner leisten. Immerhin gibt es jetzt Extra-Kinderkrankentage, für die Familien, deren Arbeit nicht in die Nacht geschoben werden kann oder die schon zu viele Nachtschichten eingelegt haben.
Der Lockdown ist besonders für Familien eine Belastung
In meinem persönlichen Umfeld ist es vor allem eine Sache, die Mütter von Kita- oder Schulkindern im Lockdown besonders belastet: Das Kochen des täglichen Mittagessens. Einkaufen, Kochen, Abwaschen, Wegräumen, das alles kostet Zeit – und die ist bei berufstätigen Eltern im Homeoffice oder im Lockdown generell einfach immer zu wenig vorhanden. Auch die Mengen, die gekauft werden, sind ganz andere, als wenn Kinder in der Kita oder Schule Mittag essen und man selber in der Kantine eine Mahlzeit zu sich nehmen kann. Das Mittagessen ist ein echter Zeitfresser, der noch auf die zusätzliche Hausarbeit oben drauf kommt, die anfällt, wenn eine Wohnung 24 Stunden am Tag bewohnt wird.
Lockdown ist, wenn das tägliche Mittagessen zum Stressfaktor wird
Wen das Mittagessen total stresst, der sollte es einfach auf den Abend verlegen. Ein Brot zum Mittag macht ja auch satt. Ein paar Tomaten, geschnittene Gurken oder Paprika und ein kleines Rührei oder Spiegelei dazu, schon hat man eine vollwertige Mahlzeit. Bei Kindern beliebt und schnell gemacht sind die Klassiker Milchreis, Pfannkuchen, Risi-Bisi und natürlich Nudeln in allen Variationen. Mein Tipp: Kocht am Wochenende in Ruhe Riesenportion Saucen (Bolognese, Tomate, Gemüse) und friert sie portionsweise ein. So habt Ihr immer schnell eine Sauce zur Hand.
Mein Tipp: Vorkochen und einfrieren!
Generell lohnt es sich derzeit in größeren Mengen zu kochen, egal was (Unbedingt auch Kartoffeln für Bratkartoffeln!) und die Extraportionen einzufrieren oder im Kühlschrank aufzubewahren. Linsen-, Kartoffel- oder Couscous Salat halten sich gekühlt ein paar Tage, auch kleinere Reste von Aufläufen, Kartoffelgratin, Knödeln oder Fleischgerichten wie Gulasch oder Braten können im Laufe der Woche noch ein prima Mittagessen abgeben. Das entlastet den Alltag.
Einfache Gerichte für ein schnelles Mittagessen
Auch Fischstäbchen sind ein schneller Sattmacher. Ob mit Spinat und Kartoffelpüree (Wenn es zeitlich nicht anders geht, kann der schon mal aus der Tüte sein.) oder mit Kartoffelsalat und Remoulade (Das ist dann aber nicht nur ein Sattmacher, sondern auch ein kalorisches Schwergewicht.). Bitte beim Kauf auf das MSC-Siegel achten. Ja, ich weiß, das Siegel ist nicht unumstritten, aber besser ein schlechtes Siegel als gar keins.
Die meistgestellte Frage bei Familien im Lockdown: Was gibt es heute zu essen?
Hier noch mal ein paar Rezeptvorschläge für ein schnelles Mittagessen.
Schneller Milchreis
Zutaten:
- 250 g Milchreis
- 1 l Milch
- Salz
Zubereitung:
250 g Milchreis mit 1 Liter Milch und einer Prise Salz in einem mindestens 3 Liter fassenden Topf aufkochen. Ab und zu umrühren. Hitze auf kleinste Stufe reduzieren. Abgedeckt etwa 20 Minuten köcheln lassen. Nach 10 Minuten umrühren. Am Ende der Garzeit noch mal ordentlich durchrühren. Hitze ausschalten. Milchreis ein paar Minuten nachziehen lassen. Dazu passt Obstkompott, heiße Kirschen oder Zimt und Zucker.
Schnelle Pfannkuchen
Zutaten:
- 2 Eier
- 5 EL Mehl
- 1 TL Zucker
- 150 ml Milch
- Salz
Zubereitung:
Zwei Eier mit 5 EL Mehl, 1 TL Zucker, einer Prise Salz und etwa 150 ml Milch verquirlen. Wer es besonders locker mag, gibt noch einen Schuss Mineralwasser dazu. Butter oder Butterschmalz in einer beschichteten Pfanne erhitzen und Pfannkuchen einzeln von beiden Seiten ausbacken. Entweder sofort servieren oder zwischen zwei großen Tellern warmhalten. Das Rezept funktioniert auch mit Vollkornmehl. Dazu passt Creme fraîche mit Marmelade, Apfelmus oder Zucker und Zimt.
Schnelle Bolognese Sauce
Zutaten:
- 500 g Hackfleisch
- 4 EL Olivenöl
- 2 Zwiebeln
- 2 Knoblauchzehen
- 1TL Tomatenmark
- 100 ml Rotwein oder Brühe
- 2 Dosen ganze Tomaten
- Salz, Pfeffer, 2 Lorbeerblätter
Zubereitung:
500 g Hackfleisch in etwa 4 EL Olivenöl anbraten. Das Fleisch sollte krümelig und braun werden. Dann zwei fein geschnittene Zwiebeln und zwei Knoblauchzehen kurz mitbraten. Mit Salz, Pfeffer und Zucker würzen. Tomatenmark zugeben und mit einem halben Glas Rotwein oder Brühe ablöschen. Die Flüssigkeit sollte einkochen (wegen des Alkohols). Frische oder Dosentomaten (zwei Dosen) zufügen und mit etwas Wasser auffüllen. Lorbeerblätter dazugeben und noch mal umrühren. Auf kochen und danach 1 Stunde leicht köcheln lassen. Mehrmals umrühren.
Kartoffelsalat von Björn Freitag
Zutaten:
- 1,2 kg Kartoffeln (2/3 festkochend, 1/3 mehlig kochend)
- 200 ml Rapsöl
- 1 Zwiebel
- 2 EL Speck, mager
- 1 TL Senf
- 2 EL Weißweinessig
- Salz, weißer Pfeffer, Kümmel
Zubereitung:
Ungeschälte Kartoffeln (2/3 festkochend und 1/3 mehlig kochend) mit Salz und Kümmel in kaltem Wasser aufsetzen und garkochen. Währenddessen den Speck ohne Fett in einer Pfanne anbraten, bis er knusprig ist und schäumt. Den gebratenen Speck auf Küchenpapier ausbreiten, damit das Fett aufgesaugt wird.
Eine Zwiebel fein würfeln, Wasser in einem Topf erhitzen und die fein-gehackten Zwiebeln mit Weißweinessig hinzufügen. Salz und weißen Pfeffer ins Wasser geben und alles 2 bis 3 Minuten köcheln lassen.
Die fertig gekochten Kartoffeln abschütten und kurz mit kaltem Wasser abschrecken, noch warm pellen. In ca. 5 mm breite Scheiben schneiden und in eine Schüssel geben. Zwei Kellen Zwiebelsud und den Speck dazugeben. Bei Bedarf noch mehr Zwiebelsud hinzugeben, dabei immer kontrollieren, wie der Salat bindet. Jetzt nur noch Rapsöl dazu gießen und alles durchrühren. Mit Salz, Pfeffer und Senf abschmecken.
Ich habe im Lockdown übrigens mal ein paar Kochboxen ausprobiert – und war angenehm überrascht. Die Rezepte sind vielfältig, ziemlich lecker und ich glaube auch relativ gelingsicher – und die Zeitersparnis durch den wegfallenden Einkauf ist enorm. Der Service kostet natürlich etwas, aber im Lockdown kann man das ruhig mal ausprobieren, finde ich.
Eure Yvonne
Beitragsbild von Andrea Piacquadio von Pexels
Foto Mutter mit Kindern von Gustavo Fring von Pexels
Foto Pfannkuchen von Polina Tankilevitch von Pexels
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