Yvonnes Tipps

Ausmisten im Kleiderschrank – Endlich Platz schaffen!

Wenn nicht jetzt, wann dann? Im Lockdown nutzen viele die dazugewonnene Zeit, um den Kleiderschrank mal richtig auszumisten. TV-Moderatorin und Hauswirtschaftsmeisterin Yvonne Willicks mit Tipps zum richtigen Aussortieren von Klamotten.

Yvonne Willicks

Zum Thema Ausmisten im Lockdown habe ich hier ja bereits einiges geschrieben. Der Lockdown ist ja für die, die jetzt mehr Zeit haben, der ideale Zeitpunkt endlich mal auszusortieren, auszumisten und schon länger geplante Projekte anzugehen. Dazu gehört bei vielen den Kleiderschrank auf Vordermann zu bringen. Der braucht beim Ausmisten allerdings etwas mehr Aufmerksamkeit als ein Kellerregal oder ein Bücherschrank. Aber auch hier gilt natürlich die Ausmistregel Nr. 1: Klein anfangen! Zu große Aktionen führen oft zu Frust. Lieber Schublade für Schublade, Regal für Regal oder Kleiderstange für Kleiderstange vorarbeiten. Kleine Schritte führen hier zum Erfolg. Wer viel Kraft (und Zeit) hat, kann natürlich auch das Komplettprogramm durchziehen. Dafür solltet Ihr aber – je nach Größe der Garderobe – ein paar Stunden (oder sogar Tage) einplanen.

Ausmisten im Kleiderschrank – richtig aussortieren

In der hintersten Ecke der meisten Kleiderschränke verstecken sich jede Menge Teile, die schon sehr lange nicht mehr angezogen wurden. Die müssen nun zusammen mit allen anderen Kleidungstücken aus dem Schrank gekramt und kritisch anprobiert werden. Das ist übrigens eine gute Gelegenheit den Schrank/die Schublade oder das Regal einmal schnell auszuwischen.

Kleiderschrank ausmisten – die kritischen Fragen

Nun wird jedes (!) Teil einmal angezogen und vor dem Spiegel kritisch betrachtet. (Kritisch betrachten geht übrigens besser mit einer Freundin oder dem Partner.) Nun gilt es diese fünf Fragen ehrlich (!) zu beantworten:

  1. Passt das Teil noch?
  2. Sitzt es richtig?
  3. Ist es bequem?
  4. Passt es noch zu mir?
  5. Gibt es Gelegenheiten es anzuziehen?

Ein „Nein“ ist ein KO-Kriterium. Es sei denn, es handelt sich um Hochzeitskleidung, das erste selbstgekaufte Designerteil, das Lieblingskleid von der Oma oder andere Sachen mit ideellem Wert.

Bei Teilen, für die alle Fragen mit „Ja“ beantwortet werden, als nächstes den Zustand überprüfen: Ist das Kleidungsstück noch einwandfrei? Ohne Löcher, aufgeribbelten Säume oder abgewetzte Ellbogen, können die Klamotten zurück in den Schrank.

Ausmistaktion Kleiderschrank – die drei Haufen

Aus den anderen Kleidungsstücken drei Haufen bilden.

  1. Wegwerfen
  2. Verschenken
  3. Ändern

Glückwunsch an diejenigen, die es schaffen, alle ausgeräumten Klamotten auf die drei Haufen zu verteilen. Das können nur die wenigsten. Die meisten werden wohl eine Menge Klamotten finden, an denen ihr Herz hängt, und die sie, obwohl sie sie schon lange nicht mehr angezogen haben, nicht aussortieren möchten. Meine Devise ist: Alles, was seit zwei Jahren nicht mehr getragen wurde, wird auch in Zukunft nicht mehr angezogen – und gehört eigentlich auf den „Kann weg“-Haufen. Wer das nicht glaubt, der hängt die Sachen mit dem Bügel verkehrt herum in den Schrank und erstellt für das nächste Jahr einen Termin, um den Kleiderschank zu überprüfen. Hängen die Bügel dann immer noch unangetastet verkehrt herum an der Stange, kannst Du die Klamotten getrost aussortieren.

Aussortiertes verschenken, verkaufen, reparieren oder upcyclen

Gut erhaltene Kleidung kann in Kleidercontainern oder Kleiderkammern gespendet werden. Bitte nur die legalen Tonnen füllen, sie haben das DZI Spendensiegel, das FAIRWERTUNG-Logo oder das BVSE Qualitätssiegel Alttextilsammlung auf dem Container oder der Homepage. Teure Markenware könnt Ihr gut im Internet oder auf dem Flohmarkt verkaufen. Aus alten T-Shirts und Sweatshirts werden garantiert fusselfreie Putzlappen. Kaputte Nylonstrümpfe sind prima Staubfänger. Hochwertige Klamotten mit kleinen Schäden lassen sich reparieren. Zu lange, zu kurze, zu enge oder zu weite Teile ändern. Vielleicht finden sich ein paar Schätze, die – neu kombiniert oder umgearbeitet – toll aussehen? Aus einem Kleid lässt sich ein Top zaubern: Rockteil abtrennen, Saum umnähen, fertig! Eine Jeans mit abgerissenem Saum ergibt vielleicht eine praktische Shorts für den Sommer.

Viel Spaß beim Aufräumen!
Eure Yvonne

Beitragsbild von Sarah Brown auf Unsplash

Bild Frau im Beitrag von Andrea Piacquadio von Pexels