Yvonnes Tipps

Fragen von Lesern und Zuschauern – Teil 38

Flusen in der Buntwäsche – wo kommen sie her? Und wie kriege ich sie weg? Lösen sich Klebeetiketten mit Butter? Und wie viel Mehl muss in einer 1-kg-Tüte stecken? Auf (fast) alle Fragen rund um den Haushalt hat Hauswirtschaftsmeisterin Yvonne Willicks eine Lösung. In ihrem Blog beantwortet die TV-Moderatorin die Zuschriften ihrer Leser und Zuschauer.

Yvonne Willicks

So viel Post von Euch! Vielen Dank dafür!

Liebe Leser und Leserinnen, Zuschauer und Zuschauerinnen, ich freue mich über Eure Post, Eure Emails oder Eure Kommentare auf Facebook und Instagram. Wirklich! Aber es ist derzeit so viel Post, dass ich kaum noch hinterherkomme. In den nächsten Wochen werde ich hier auf dem Blog erstmal wieder Leserbriefe beantworten. Viel Spaß dabei!

Flusen in der Buntwäsche – woher kommen sie?

Michaela hat mir geschrieben. Sie hat immer wieder Flusen in der frischgewaschenen Wäsche.

„Ich habe nach dem Waschen meiner Buntwäsche (40 Grad) immer auf den dunklen Kleidungsstücken Flusen ohne Ende, und muss sie vor dem Bügeln komplett mit der Fusselrolle bearbeiten. Das ist total nervig und kostet Zeit. Da ich wegen meiner Neurodermitis nur Kleidung aus Baumwolle trage, regelmäßig das Flusensieb in der Waschmaschine kontrolliere (da war nie was drin) und die Wäsche immer noch einmal extra im Klarspülen durchlaufen lasse (wegen meiner empfindlichen Haut), kann ich mir nicht erklären, woher diese Flusen kommen. Auch diese kleinen Klettbälle, die man mit in die Maschine tun kann, haben nicht geholfen. Vielleicht haben Sie noch einen Tipp für mich?“

Liebe Michaela, als erstes hätte ich natürlich auch dazu geraten das Flusensieb zu säubern. Wenn da nichts ist, ist das schon mal gut. Taschentücher hast Du vermutlich auch nicht mitgewaschen, oder? Aber vielleicht hellere Wäsche, die Flusen hinterlässt, wie Frotteetücher? Oder vielleicht löchrige Jeans, die können auch fusseln. Möglicherweise sind die Fusseln auch von der weißen/hellen Wäsche, die Du zuvor gewaschen hast, in der Maschine hängen geblieben. Ich würde zunächst einmal die Waschmaschine mit Maschinenreiniger durchlaufen lassen. Und zukünftig zuerst die dunkle Wäsche (am besten auf links) waschen und erst dann die helle. Teile, die stark fusseln, für die Wäsche in einem Kissenbezug stecken.

Klebeetiketten lösen mit Butter

Sabine hat mir einen Tipp geschickt, wie man Klebeetiketten entfernen kann, nämlich mit Butter: „Die enthaltene Buttersäure löst über Nacht den Klebstoff, am Morgen kann man das Etikett leicht wegreiben.“

Liebe Sabine,

vielen Dank für den Hinweis, das werde ich mal ausprobieren. Bislang entferne ich Etiketten entweder durch Einweichen in Wasser (Funktioniert perfekt bei wasserlöslichem Klebstoff.) mit dem Föhn (Vor allem für alte Aufkleber.) oder mit Spüli (Hilft bei alkalilöslichen Klebstoffen.). Bei hartnäckigen Klebern verwende ich eine Paste aus Wasser und Backpulver oder Öl. Manchmal hilft das. Es kommt ja immer darauf an, welche Art Klebstoff für die Etiketten verwendet wurde. Meistens muss am aber mehrere Methoden ausprobieren, um zum Erfolg zu kommen.

Zu wenig Mehl in der Tüte – was tun?

Renate ist empört, weil sie zu wenig Mehl in ihrer Mehltüte hatte: „Ich habe (…) Mehl gekauft und habe für meinen Pizzateig 750 g gebraucht, danach war die kg Tüte fast leer. Es waren tatsächlich nur 850 g drin. Oder hat das was mit dem Sieben des Mehls zu tun? Ich war jetzt ein bisschen schockiert.“

Liebe Renate,

mit dem Sieben hat das natürlich nichts zu tun, denn die Menge bleibt ja die gleiche, egal ob jetzt gesiebt oder ungesiebt. 850 Gramm in einer Kilogramm-Packung wären tatsächlich viel zu wenig – und eine echte Verbrauchertäuschung.

Dazu hatte ich schon mal einen Blog geschrieben. Den findet Ihr hier:

https://www.yvonnewillicks.de/2020/02/28/fuellmengen-von-quark-sahne-und-co/

Nach dem Eichgesetz muss nämlich die „Nennfüllung“ (in diesem Fall 1000 Gramm) der Füllmenge (also dem tatsächlichen Inhalt) entsprechen. Das heißt nicht, dass jede Mehltüte exakt 1000 Gramm enthalten muss, aber doch fast. Die Verpackungen einer Charge müssen im Durchschnitt die Nennfüllmenge erreichen – nicht aber jedes einzelne Produkt. Kleine Abweichungen der Füllmengen sind erlaubt. Bei einer Nennfüllmenge von 1000 Gramm sind bis zu 15 Gramm zulässig. Im Einzelfall (Bei höchstens zwei Prozent der Produkte einer Charge.) darf die Abweichung das Doppelte betragen. Im Fall der Mehltüte wären das dann 30 Gramm. Also müssten mindestens 970 Gramm Mehl in der Tüte stecken. Das ist ziemlich weit von den gewogenen 850 Gramm entfernt. Bei Abweichungen dieser Größenordnung kann und sollte sich jeder beim Hersteller und beim Eichamt beschweren.

Die Liste mit Adressen der Eichämter findet Ihr hier:

https://www.eichamt.de/extranet/?rq_Layout=Eichamt.de#{1}

Eure Yvonne

Bilder:
Beitragsbild von RODNAE Productions von Pexels