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Die Eissaison ist da!

Die Eissaison ist da. Rezepte und Tipps rund ums Eis von Hauswirtschaftsmeisterin und TV-Moderatorin Yvonne Willicks.

Yvonne Willicks

Es ist wieder soweit! Die Eiszeit hat begonnen. Ob in der Waffel, am Stiel, in der Tüte, als Riegel oder als Riesenbecher im Eiscafé. Ich selber bin ja nicht so ein Super-Eisfan, aber hin und wieder mag ich auch mal eine kalte Kugel. Am liebsten selbstgemacht oder von einer Eisbude, die ihre Ware selber herstellt. Im vergangenen Sommer hatte ich schon mal einen Blog zum Thema Eis geschrieben. Den findet ihr hier:

https://www.yvonnewillicks.de/2018/06/29/eis-selbstgemacht/

Geschichte des Speiseeises – schon die alten Chinesen wussten, was gut ist

Eis als Massenware ist ein Produkte der Neuzeit, aber schon vor rund 3000 Jahren – im alten China – gab es Vorläufer des heutigen Speiseeises. Hergestellt aus natürlichen Eiskristallen. Die chinesischen Herrscher ließen extra dafür unterirdische Kühllager anlegen. Auch die Griechen und Römer mochten Natureis sehr. Sie kühlten ihre Getränke damit und verspeisten es gefroren mit zerdrücktem Obst und Kräutern. Die italienische Prinzessin Katharina von Medici (15191589) soll mit ihrer Heirat an den französischen Hof verschiedene Rezepte für Eis nach Paris gebracht haben. Schriftliche Belege dafür gibt es aber nicht. (1547 wurde sie Königin von Frankreich – und vor allem berühmt für die sogenannte Bartholomäus Nacht, in der tausende Hugenotten ermordet wurden.)

Früher teurer Luxus, heute Massenware – Eis im Wandel der Zeiten

Über Frankreich soll Speiseeis dann im 16. Jahrhundert auch nach Deutschland gekommen sein. Das erste Mal im deutschsprachigen Raum erwähnt wurde es in dem Kochbuch „Ein köstlich new Kochbuch von allerhand Speisen“ von Anna Wecker aus 1597. Erst gut hundert Jahre später, um 1700, wurde Speiseeis in europäischen Cafés und bald auch auf der Straße verkauft, handgemacht versteht sich! Die erste Speiseeismaschine wurde Ende des 18. Jahrhunderts in den USA erfunden. Aber erst die 1881 in Betrieb genommene Kältemaschine von Professor Carl von Linde, nach deren Prinzip heute noch Kühlschränke funktionieren, brachte den Durchbruch für die süße Sünde.

Süße Sünde – auch Sorbets und Fruchteis sind Kalorienbomben

Heute verspeist jeder Deutsche im Schnitt etwa acht Kilo Eis im Jahr. Ganz schön viel – und ganz schön fett und süß. Eis geht auf die Hüften, das kann ich euch sagen – auch Fruchteis oder Sorbets. Sie enthalten zwar kein Fett, dafür aber eine Menge Zucker! Hier passt mal wieder mein Lieblingsspruch (Der passt eigentlich immer!): Die Dosis macht das Gift.

Echte Vanille oder Vanillearoma?

Ein Wort noch zu Vanille-Eis. Der Klassiker, klar! Aber ist auch echte Vanille im Eis? Vanilleschoten sind mittlerweile teurer als Silber, sie werden zu Kilopreisen von 500 und 600 Dollar gehandelt. Deswegen wird gerne mal an dem namensgebenden Gewürz gespart. Ob echte Vanille drin ist, könnt ihr relativ schnell erkennen, wenn es eine Zutatenliste zu lesen gibt. Auch in der Eisdiele steht meist auf den Schildern, ob Vanille verwendet wurde oder nur Aroma. Zur Übersicht hier noch mal die unterschiedlichen Bezeichnungen, und was sie wirklich meinen.

Was ist was bei Vanille?

  • Vanille, Vanilleschoten, Vanillepulver – sind gemahlene Vanilleschoten (Das Beste also!)
  • Vanilleextrakt – ist ein chemisch gewonnener Auszug von Vanilleschoten
  • Natürliches Vanillearoma – stammt zu mindestens 95 Prozent aus der Vanille
  • Extrahierte Vanilleschoten – sind leere Schoten ohne Mark, die nur wenig Geschmack, aber die schönen schwarzen Punkte geben
  • Vanillin – ist ein meist chemisch oder mikrobakteriell hergestellter Aromastoff

Zwei tolle Eisrezepte habe ich auch noch für euch!

Rezept von Björn Freitag

Himbeer-Cheesecake-Eis (für 4 Personen)

Zutaten:

Für die Sauce:

  • 250 g frische oder TK-Himbeeren
  • 30 g Zucker
  • Saft einer halben Zitrone

Für die Eismasse:

  • 200 g Doppelrahm-Frischkäse
  • 80 g Zucker
  • 200 ml Milch
  • 100 ml Sahne
  • 50 g Butterkekse, zerbröselt

Zubereitung:

Himbeeren, Zucker und Zitronensaft aufkochen und 2 – 3 Minuten köcheln lassen. Abkühlen lassen und durch ein Sieb streichen, um die Kerne zu entfernen. Sauce in den Kühlschrank stellen.

Anschließend Frischkäse und Zucker glattrühren. Milch und Sahne zugeben und im Kühlschrank gründlich durchkühlen lassen. Die Frischkäsemasse mit der Hälfte des (kalten) Himbeerpürees in der Eismaschine gefrieren lassen. Das restliche Püree und die Keksbrösel rasch unter das fertige Eis rühren. In einen Behälter geben und tiefkühlen.

Ein Renner für einen Kindergeburtstag sind die Eis am Stiel von Patissier Sebastian Surray:

Rezept von Sebastian Surray

Fruchtiges Schicht-Eis mit Schokoladen-Schokolinsen-Topping (für 6 Stieleisförmchen)

Zutaten:

Für die rote Schicht:

  • 150 g Himbeeren
  • 1 EL Honig
  • 1 Schuss Apfelsaft

Für die violette Schicht:

  • 150 g Blaubeeren
  • 1 EL Honig
  • 1 Schuss Apfelsaft

Für die gelbe Schicht:

  • 1 sehr reife Mango
  • 1 EL Honig

Für die grüne Schicht:

  • 1 grüner Apfel (entkernt, aber mit Schale)
  • 1 EL Honig
  • 1 Schuss Apfelsaft

Für das Topping:

  • bunte Schokolinsen
  • weiße Schokolade

Zubereitung:

Himbeeren, Blaubeeren, sehr reife Mango und grünen Apfel jeweils getrennt voneinander mit einem Schuss Apfelsaft und einem Esslöffel Honig pürieren. Den Mixer vor jeweils gut reinigen. Jede Fruchtmischung vorsichtig schichtweise in Eisförmchen füllen und den Eisstiel hineinstecken. Ca. 6 Stunden gefrieren lassen.

Für die Deko die weiße Schokolade schmelzen und die bunten Schokolinsen grob hacken. Ist die weiße Schokolade geschmolzen, das Eis aus dem Eisfach nehmen. Dann halb in die weiße Schokolade tauchen und mit den zerhackten Schokolinsen bestreuen. Nach kurzer Zeit ist die Schokolade fest und das Eis kann gegessen werden.

Eure Yvonne