Yvonnes Tipps

Fragen von Lesern und Zuschauern – Teil 41

Flecken auf Wäsche nach Einbau einer Enthärteranlage – was tun? Gibt es bei Backpapier zwei unterschiedliche Seiten? Temperaturabweichung bei Backöfen – was ist noch ok? Auf (fast) alle Fragen rund um den Haushalt hat Hauswirtschaftsmeisterin Yvonne Willicks eine Lösung. In ihrem Blog beantwortet die TV-Moderatorin die Zuschriften ihrer Leser und Zuschauer.

Yvonne Willicks

Flecken auf Wäsche nach Einbau einer Enthärteranlage – was tun?

Anette hat mir geschrieben, weil sie ein Wäscheproblem hat. Da sie selber keine Lösung findet und ihr auch niemand weiterhelfen konnte, riet ihr Sohn: Frag doch mal Yvonne Willicks! Über solche Empfehlungen freue ich mich natürlich sehr 🙂 Nun zu dem Problem. Anette schreibt:

„Seit Jahren wasche ich die weißen Unterzieh-T-Shirts meines Mannes bei 60 Grad mit dem Sensitive Waschpulver von (…). Nie ein Problem. Seit knapp einem Jahr haben wir nun eine Wasserenthärtungsanlage eingebaut und wir glauben, dass seitdem die zunehmend grauen Schweißflecken im Achselbereich der Shirts nicht mehr zu entfernen sind. Am Waschpulver und Deo haben wir nichts geändert. Aber weder vorheriges Einsprühen, weiße Fleckentücher, 90 Grad noch irgendetwas anderes hilft.

 Nun meine Fragen:
1. kann es mit dem weicheren Wasser zusammenhängen?
2. haben Sie eine Idee, was hilft bzw. womit es für zukünftige, neue Shirts zu vermeiden ist?“

Liebe Anette,

darüber musste ich jetzt erst mal einen Moment nachdenken, denn eigentlich müsste bei weicherem Wasser weniger Waschpulver zu dem gleichen Waschergebnis führen. Deswegen bin ich etwas irritiert, dass nun Flecken entstanden sind.

Mit einer Enthärtungsanlage werden Calcium- und Magnesium-Ionen durch Natrium-Ionen ersetzt. Diese Metallionen im Leitungswasser spielen bei der Fleckenbildung eine entscheidende Rolle. Denn sie reagieren mit den Tensiden im Waschmittel, aber auch mit der Chemie, die durch den Schweiß in den Stoff gelangt. So kann etwa ein Deo oder Duschgel, eine Creme und oft auch Sonnenmilch farblose Substanzen enthalten, aus denen während der Wäsche (durch Reaktion mit den Ionen) sichtbare Flecken werden. Wenn Du nichts weiter an der Wäsche geändert hast, dann vermute ich, dass die neue Zusammensetzung des Wassers in der Waschflotte ursächlich für die Flecken ist. Sorry! Leicht zu entfernen sind sie vermutlich nicht. Versuche es mit einer Behandlung mit Gallseife. Am besten die Gallseife von beiden Seiten einarbeiten und aufschäumen. 30 Minuten wirken lassen, dann normal waschen. Auch mehrstündiges Einweichen in Essigwasser (4:1) oder Zitronensäure (Nach Anleitung auf der Packung.) kann die Flecken lösen.

Gibt es bei Backpapier zwei unterschiedliche Seiten?

Rudhild hat mir eine E-Mail geschrieben, weil sie mehr über Backpapier erfahren möchte. Sie schreibt:

„Ich benutze gern Backpapier, neuerdings bleibt allerdings nach dem Backen der Teig daran kleben und zerreißt das schöne Gebäck, früher mit dem gleichen Teig nicht. Hat Backpapier ein MHD? Gibt es zwei unterschiedliche Seiten?“.

Liebe Rudhild,

erst letzte Woche habe ich eine Frage zum Thema Backpapier beantwortet.

Den Beitrag findest Du hier:
Blog 188 – Leserbriefe 40

Dabei habe ich eher zufällig herausgefunden, dass ein großer Markenhersteller für Backpapier seit neuestem Backpapier mit zwei unterschiedlichen Seiten anbietet. Die Unterseite ist rutschfest, die andere antihaftbeschichtet. Solltest Du dieses Papier gekauft haben, müsstest Du den Hinweis (die Werbung) dazu auf der Verpackung finden. Bislang war mir nicht bekannt, dass es unterschiedliche Seiten gibt.

Da Backpapier kein Lebensmittel ist, hat es kein Mindesthaltbarkeitsdatum. Backpapier muss zudem einen Alterungsschutz haben und lagerfähig sein. Vielleicht hast Du diesmal einfach ein minderwertiges Papier erworben, und die nächste Rolle backt wieder prima.

Temperaturabweichung bei Backöfen – was ist noch ok?

Frank ärgert sich, dass sein Backofen nicht die eingestellte Backtemperatur erreicht – und die Temperatur während des Backvorgangs deutlich schwankt. Er schreibt:

„Bei unserem AEG stellen wir 200 Grad ein und messen mit einem geeichten Thermometer 165 Grad. Auch was die Konstanz der Temperatur anbetrifft sind wir nicht zufrieden, weil die Schwankungsbreite nach oben, aber vor allem nach unten, für unsere Begriffe zu groß ist. Gibt es Ihrerseits Erfahrungswerte und können Sie eventuell Einbaubacköfen empfehlen, die weniger Toleranzbereich aufweisen? Ich habe bei Siemens nachgefragt und erfahren, dass 15% Abweichung tolerierbar sind. Bei Neff waren es +-15 Grad.“

Lieber Frank,

im vergangenen Jahr haben wir einen Hauhaltscheck zum Thema Backöfen gemacht und uns auch mit den Schwankungen beschäftigt.

Wer den Film noch mal sehen will, wird hier fündig:  https://youtu.be/iuTwyFAiptw

Bei unserem Test hatte der teuerste Ofen das beste Resultat. Konkrete Empfehlungen für Hersteller oder Modelle kann ich aber nicht geben. Das mache ich generell nicht. Eine gute Hilfe für Kaufentscheidungen aller Art ist die Stiftung Warentest, die stellt Produkte genau auf den Prüfstand. Bei dem letzten Backofen-Test von 2019 floss auch die erreichte Temperatur und eventuelle Schwankungen in die Bewertung mit ein.

Den Test findest Du hier:
https://www.test.de/Backoefen-im-Test-4434994-0/?mc=sea.dl.backofen&gclid=Cj0KCQjwkZiFBhD9ARIsAGxFX8A31RD0trWthWHP1sa0scrBvTtuIrD8CXlLZwOEh2cvYDnwZRgQypsaAmypEALw_wcB

Normalerweise müssen die Hersteller über Temperaturschwankungen in ihren Gebrauchsanleitungen informieren. Ganz lassen sie sich auch nicht vermeiden, denn bei einigen Einstellungen (Oberhitze / Ober- und Unterhitze / Heißluft) unterscheiden sich die Temperaturen ohnehin in den Backzonen. Manchmal misst auch das verbaute Thermostat nicht genau, weil es verschmutzt ist. Mit einem Thermometer für den Backofen kann die Temperatur gut überprüft werden.

Mein Tipp: Backofentür gar nicht öffnen während des Gebrauchs.

Eure Yvonne

📷 Bilder:
Beitragsbild von Karolina Grabowska von Pexels