Erntezeit und Tomatenschwemme
Wenn Ihr auch einen Garten habt, dann kommt Ihr vermutlich auch derzeit nicht zum Piep-Sagen, oder? Ich bin gefühlt seit Wochen nur noch am Einmachen. Ich koche Konfitüren, trockne, salze, lege ein, dörre … es hört einfach nicht auf. Vor allem meine Tomatenpflanzen machen mich in diesem Jahr total fertig. Ich habe einen regelrechte Tomatenschwemme. Das habe ich so noch nie erlebt. Nachdem ich Tomatensauce für vier Fußballmannschaften gekocht habe, bin ich auf Dörren umgestiegen. Das ist richtig lecker und ziemlich einfach.
Dörren – so geht es
Tomaten waschen, abtrocken, Blätter und Stiele entfernen. Früchte in 3–8 mm dicke Scheiben schneiden und auf ein Backblech verteilen. Bei 40–50 Grad im Backofen trocknen. Darauf achten, dass die Temperatur nicht über 60 Grad steigt, sonst gart das Gemüse. Lässt sich die niedrige Temperatur nicht einstellen, einfach auf niedrigste Stufe einstellen und Backofentür einen Spalt offenstehen lassen und einen Kochlöffel in die Tür klemmen. Solange trocknen, bis trotz kräftigen Drucks zwischen zwei Finger keine Flüssigkeit mehr austritt. Das kann ein paar Stunden dauern. Dörren eignet sich außer für Tomaten für fast alle Obst- und Gemüsesorten wie Äpfel, Mango, Aprikosen, Kirschen, Bananen, Karotten, Zwiebeln oder Pilze, aber auch für Kräuter und Fleisch.
Einlegen in Öl
Einen Teil meiner Dörrtomaten habe ich dann in Olivenöl mit Knoblauch und Kräutern (Oregano, Thymian) eingelegt. Wichtig: Das Gemüse abkühlen lassen, in sterile Gläser schichten und vollständig mit Öl bedecken. Gläser fest verschließen und in kühlen Ort lagern. So halten sich die Tomaten etwa sechs Monate. Mittlerweile haben wir einen Vorrat für den ganzen Winter und außerdem noch ein paar Weihnachts-Aufmerksamkeiten 😉 Damit kann man nie früh genug anfangen. Ich bin so begeistert von meinen Tomaten, dass ich mir gerade überlege einen Dörrapparat anzuschaffen.
Ketchup und Tomatenmark einfach selber machen
Meine Tomatenernte ist aber noch immer in vollem Gange, und da ich für meinen Geschmack genug Tomaten gedörrt habe, habe ich letzte Wochenende das erste Mal Ketchup und Tomatenmark selber hergestellt. Das hat richtig Spaß gemacht und war viel einfacher als gedacht. Ich hatte mir vorher mehrere Rezepte angeschaut und dann einfach losgelegt. Man muss halt auch ein bisschen experimentieren und ausprobieren. Das beste Ketchup und Tomatenmark ist mir so gelungen:
Rezept für selbstgemachtes Ketchup und Tomatenmark
- Tomaten waschen, putzen und kleinschneiden.
- 1/3 Zwiebeln und 2/3 Tomaten zusammen aufkochen.
- Mit Salz und Pfeffer würzen.
- Nach Geschmack Paprika und/oder Curry und/oder Koriander zufügen. (Ich habe drei verschiedene Geschmacksrichtungen hergestellt, Paprika und Curry/Koriander.)
- Wenn alles schön durchmischt und einmal aufgekocht ist, 250 ml Orangensaft für den fruchtigen Geschmack zufügen.
- Etwas Essig dazugeben. (Ich hab’s aus dem Handgelenk dosiert.)
Für Ketchup
Ist die Masse weichgekocht, kann sie für den Ketchup direkt weiterverarbeitet werden. Tomaten-Zwiebel-Mix vorsichtig durch die Flotte Lotte passieren. Im Anschluss mit Gelierzucker 2:1 einkochen. Noch heiß in sterile Flaschen oder andere Vorratsbehälter füllen und abkühlen lassen.
Für Tomatenmark
Tomaten-Mischung einköcheln lassen, bis die Masse sich verfestigt. Erst dann durch Flotte Lotte drehen und mit normalem Zucker 2:1 einkochen. In sterile Gläser oder Vorratsdosen füllen und abkühlen lassen.
Viel Spaß beim Einkochen,
Eure Yvonne
Personen gefällt das.