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Hygiene in Zeiten von Corona

Haushaltshygiene in Zeiten von Corona ist kein Hexenwerk. TV-Moderatorin und Hauswirtschaftsmeisterin Yvonne Willicks weiß, was nötig ist und worauf zu achten ist, wenn ein Covid-19-Erkrankter im Haushalt lebt.

Yvonne Willicks

Als wir im Herbst angefangen haben eine Haushaltscheck-Sendung zum Thema „Hygiene im Haushalt“ zu planen, gab es das Corona-Virus – zumindest was wir bislang wissen – noch gar nicht. Die ersten Berichte dazu hörten wir erst in der Vorweihnachtszeit. Als die Sendung abgedreht und schon fast fertig geschnitten war, hat uns das Virus hier in Nordrhein-Westfalen dann mit voller Härte getroffen, und es war klar, dass der fast fertige Film in der geplanten Fassung nicht on air gehen kann. Das Land im Ausnahmezustand, Hygieneregeln in aller Munde, die Deutschen waschen sich die Hände so fleißig wie noch nie zuvor und wir kommen dann mit einer Hygiene-Sendung ins aktuelle Fernsehprogramm, in der der Umgang mit Corona keine Rolle spielt. Das geht natürlich nicht! Also wurde der gesamte Film über den Haufen geworfen und wir haben während des Shutdowns noch mal gedreht – natürlich unter Einhaltung von Abstandsregel, der Nies- und Husten-Etikette, zum Teil mit Mundschutz und mit viiiiiel Händewäschen.

Noch immer gilt #flattenthecurve

Herausgekommen ist ein – wie ich finde – sehr schöner und vor allem aktueller Film mit vielen Tipps, die helfen, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Denn auch, wenn bereits die ersten Lockerungen angekündigt worden sind, gilt weiterhin: #flattenthecurve!

Wenn Ihr die Sendung am 8.4.2020 verpasst habt, könnt Ihr sie hier nachsehen:

https://www1.wdr.de/fernsehen/haushalts-check/sendungen/haushaltscheck-hygiene-im-haushalt-100.html

Die wichtigsten Maßnahmen sind richtige Niesetikette und Handhygiene

Mikrobiologe Prof. Dirk Bockmühl von der Hochschule Rhein-Waal stand schon öfters für uns als Experte zum Thema „Hygiene im Haushalt“ vor der Kamera. In Zeiten von Corona gelten aus Sicht des Hygienikers etwas andere Maßstäbe als normalerweise. Das Wichtigste zur Verringerung des Ansteckungsrisikos sind die richtige Händehygiene und Husten- und Nies-Etikette. Denn der häufigste Übertragungsweg des Coronavirus ist die Tröpfcheninfektion. Diese erfolgt über den direkten Kontakt mit infizierten Tröpfchen, also etwa wenn man angehustet oder angeniest wird. Husten und Niesen also bitte immer rücksichtsvoll in die Armbeuge oder in ein Taschentuch! (Und das dann bitte schnellstmöglich entsorgen!) Am besten einen Mund-Nasenschutz tragen. Und weiterhin immer Abstand halten – mindestens 1,50 Meter!

Corona-Ansteckung durch Tröpfcheninfektion und Schmierinfektion

Das Virus gelangt aber auch durch Schmierinfektionen an unsere Schleimhäute gelangt. Zum Beispiel, weil man sich mit infizierten Händen die Augen reibt oder an die Nase fasst. Um Keime vollständig von den Händen zu entfernen, sollte sie 20 – 30 Sekunden gewaschen werden. Ob mit fester oder Flüssigseife ist egal, Hauptsache es ist ausreichend Schaum vorhanden, damit das Virus abgewaschen werden kann. Übrigens: Findet Ihr nicht auch, dass 30 Sekunden sich ziemlich lange anfühlen?

Hygiene im Haushalt in Corona-Zeiten

Bislang sind keine Infektionen mit dem Virus über Oberflächen nachgewiesen worden. Dementsprechend ist eine Desinfektion von Arbeitsplatten, Schreibtischflächen usw. im Privathaushalt nicht nötig. Handelsüblicher Allzweckreiniger reicht völlig aus. Die Tenside darin zerstören die Schutzhülle des Virus. In diesen Zeiten gilt: Lieber einmal mehr putzen als weniger putzen. Generell sollten alle Textilien, die von mehreren Menschen genutzt werden, wie Handtücher oder Küchentücher, zurzeit häufiger ausgetauscht und gewaschen werden. Um das Coronavirus abzutöten reicht eine 60 °-Wäsche. Am besten mit bleichehaltigem (pulverförmigen) Vollwaschmittel, das wirkt zuverlässig gegen Keime. Lappen täglich waschen. Die eigene Kleidung muss übrigens nicht besonders gereinigt werden.

Masken in der Öffentlichkeit

Vielleicht habt Ihr ja auch schon ein paar Masken genäht? Wir haben schon eine ganze Batterie beisammen. Meine Töchter und ich saßen mehrmals an der Nähmaschine, um für uns und unsere Freunde/Verwandte Schutzmasken herzustellen. Das Tragen ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber die Masken können Tröpfchen abfangen, die beim Sprechen oder Niesen ausgestoßen werden, und verringern so das Risiko andere anzustecken. Viele Menschen tragen ja das Virus in sich, ohne es zu wissen, da sie keine Symptome haben. Wenn alle in der Öffentlichkeit Masken tragen, verringert sich so das Ansteckungsrisiko für alle. Die Masken sollten aber regelmäßig bei 60 ° gewaschen werden.

Hygiene mit Corona-Kranken im Haushalt

Ist jemand in der Familie an Covid-19 erkrankt oder hat ein erhöhtes Infektionsrisiko, gelten natürlich etwas andere Hygieneregeln. Das Robert Koch-Institut hat dazu Leitlinien erstellt.

Die könnt Ihr hier nachlesen:

Mehr Infos zum Umgang mit Erkrankten bekommt Ihr beim Robert Koch-Institut.

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Hygiene.html

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/ambulant.html

Wenn möglich sollte der Erkrankte in einem gesonderten Zimmer untergebracht werden mit möglichst wenig Kontakt zu den anderen Personen im Haushalt. Die Abstandsregeln sollten unbedingt eingehalten werden. Alle Räume müssen regelmäßig und gut gelüftet werden. Ein Mundschutz für alle ist sinnvoll, auch eine Desinfektion nach jedem Kontakt und nach jedem Händewaschen. Auch Flächen, die die Erkrankten anfassen, sollten regelmäßig und ausreichend desinfiziert werden. Zum Abtrocknen der Hände nach dem Waschen besser Einweg-Papiertücher als Stoffhandtücher verwenden. Gesunde und Erkrankte sollten nicht dieselben Handtücher benutzen. Abfälle der Erkrankten in einem getrennten Sack im normalen Müll entsorgen.

Noch mehr Infos zum Thema findet Ihr hier:

https://www.infektionsschutz.de/coronavirus/

Eure Yvonne