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Fragen von Lesern und Zuschauern – Teil 70

Große Kochplatte heizt mit. Wie abstellen? Energiekosten-Beteiligung für Gäste berechnen. Wie geht das? Auf (fast) alle Fragen rund um den Haushalt hat Hauswirtschaftsmeisterin und TV-Moderatorin Yvonne Willicks eine Antwort.

Yvonne Willicks

Große Kochplatte heizt mit. Wie stelle ich sie ab?

Heike hat im Juli in eine neue Küche investiert und ist gar nicht zufrieden mit ihrem Kochfeld. Sie hat ein Ceranfeld ohne Induktionsfunktion. Sie schreibt:

„Das Feld misst 85 cm und hat 5 Kochfelder, die man mit unterschiedlichen Größen nutzen kann. Möchte ich die kleine Fläche gebrauchen, heizt die große Fläche gleich mit. Der Kundendienst spricht von Normalität bei den neuen Kochfeldern, das wäre die neue Ingenieursdenke. Für mich widerspricht dies jeglichem logischen Denkens. Erstens verbrenne ich mir die Finger an den Topfgriffen, zweitens verballere ich unnötige Energie. Beim Hersteller laufe ich gegen die Wand. Frage: Ist Ihnen so eine Technik bekannt? Werde ich verschaukelt?“

Liebe Heike,

aus meiner Sicht wirst Du tatsächlich verschaukelt. Größere Kochfelder sind normalerweise ZU-schaltbar, sind aber nicht standardmäßig mitangeschaltet, wenn ein kleines Kochfeld erwärmt wird. Das ist absolute Energieverschwendung. Es würde – wenn überhaupt – (in der Theorie) bei Induktion Sinn ergeben, da sich durch die Magnetspulen nur der Topfboden aufheizt, also selbst wenn die ganze Fläche angeschaltet ist, würde es nur unter der Fläche des Topfes warm. Bei einer Elektro-Kochplatte macht das aber absolut überhaupt keinen Sinn.

Beim Hersteller beschweren

Meine Empfehlung: Noch mal genau die Gebrauchsanleitung lesen, ob es einen Hinweis auf diese Funktion gibt. Und wenn ja, wie diese eventuell abzustellen ist. Sollte es die Funktion nicht geben, beim Hersteller oder Küchenstudio auf einen Umtausch des Kochfeldes bestehen.

Kostenbeteiligung für Beherbergung von Gästen

Stefan hat mir geschrieben. Seine Schwester hat mit ihrem Mann und zwei Kindern (1 und 5) sechs Monate lang bei ihm gewohnt, da ihr Haus saniert wurde. Die Familie hat bei Stefan geschlafen, geduscht, gewaschen und auch des Öfteren gegessen. Zu Beginn gab es einen Versuch sich auf eine konkrete Kostenbeteiligung zu verständigen. Dabei ist es dann aber geblieben. Nun möchte gerne wissen, welche Summe angemessen ist:

„Aufgrund der gestiegenen Energie und Inflationskosten hätte ich gern Ihre Einschätzung, ob von mir veranschlagten 125 – 150€ pro Monat als Kostenbeteiligung zu hoch angesetzt sind oder nicht? (…) Vielleicht haben Sie einen Rat/Tipp wie ich die Kostenbeteiligung ungefähr berechnen kann oder an wen ich mich kurzfristig wenden darf, ohne der Verwandtschaft mit meinen angepeilten 125 – 150 € vor den Kopf zu stoßen. Vielleicht haben Sie dazu auch eine Meinung?“

Energiekostenbeteiligung für Unterbringung berechnen

Lieber Stefan,

einen angemessenen Betrag für die Unterbringung Deiner Schwester kann ich an dieser Stelle leider nicht nennen, da mir dazu zu wenig Informationen vorliegen. Ich nicht weiß, wie ihre Familie bei Dir gewohnt hat, großzügig in einer Einliegerwohnung in einem großen Haus? Oder beengt in einem Kinderzimmer in einer Vierzimmerwohnung? Wichtig wäre auch zu wissen, wie hoch die Nebenkosten – und um die geht es ja – für Dein Haus oder Deine Wohnung üblicherweise sind. Denn wenn es um die reine Kostenbeteiligung fürs Duschen, Kochen und Waschen geht, dann wären das ja die Energiekosten und Wasserkosten. Das sind die Nebenkosten. Selbst, wenn Du bereits eine Erhöhung der Strom- oder Gas-Anbieter erhalten hast, sollte fairerweise, der Abschlag Berechnungsgrundlage sein, der in dem betreffenden Zeitraum gezahlt wurde. Ich würde die Nebenkosten durch die Anzahl der im betreffenden Zeitraum im Haushalt lebenden Personen teilen – und so eine Energiekosten-Beteiligung berechnen. Was das Essen betrifft, gehe ich davon aus, dass in der Regel jeder für sich eingekauft hat.

Meine persönliche Meinung: Ich denke, Du kommst nicht umhin, Deine Verwandtschaft vor den Kopf zu stoßen, denn solche Absprachen sollten besser im Vorhinein getroffen werden, danach sorgt das immer nur für Ärger.

 

Eure Yvonne

📸 Beitragsbild: Cerankochfeld von congerdesign auf Pixabay