Yvonnes Tipps

Fragen von Lesern und Zuschauern – Teil 36

Schmierfilm auf Furniertüren – was tun? Wie erkennt man gute Mikrofaser-Tücher? Auf (fast) alle Fragen rund um den Haushalt hat Hauswirtschaftsmeisterin Yvonne Willicks eine Lösung. In ihrem Blog beantwortet die TV-Moderatorin die Zuschriften ihrer Leser und Zuschauer.

Yvonne Willicks

Liebe Leser, liebe Zuschauer,

eigentlich wollte ich mich hier auf dem Blog endlich mal wieder den vielen schönen Verbraucherthemen rund um den Haushalt, Ernährung, Nachhaltigkeit und so weiter widmen, aber letzte Woche kamen dann wieder mehrere Zuschriften von Euch, die ich gerne beantworten möchte. Dies ist bereits der 36. Blogpost (!!!) mit Leserbriefen. An dieser Stelle noch mal ein großes Dankeschön für jede einzelne Zuschrift, die Ihr mir sendet, egal ob per Email, Kontaktformular, Brief oder bei Facebook oder Instagram. Ich freue mich wirklich über jede einzelne. Aber jetzt möchte ich hier nach fast 20 Wochen Leserfragen am Stück mal wieder ein paar andere Sachen schreiben. Aber keine Sorge! Eure Zuschriften gehen nicht verloren. Ich sammle sie und werden sie dann in ein paar Wochen oder Monaten wieder en bloc beantwortet. Also schreibt mir fleißig weiter, aber geduldet Euch mit der Rückmeldung etwas 😊 Diese und nächste Woche bekommt Ihr hier noch einmal Antworten auf Eure Fragen.

Schmierfilm auf Furniertüren – was tun?

Carmen ist verzweifelt auf der Suche nach einem Pflegetipp für furnierte Holz-Türen in der Wohnung. Sie schreibt:

Meine Türen wurden mit Öl/Salz behandelt, sah wunderbar aus und fühlte sich auch gut an. Nun waren etliche Tage in der Vergangenheit, die sehr heiß waren und hier liegt der Knackpunkt. Die Türen kleben. Ich polierte mit einem weichen Tuch sämtliche Türen, aber es wird nicht besser, sondern das fühlt sich wie Harz an.“

Liebe Carmen, oh je. Das hört sich nicht gut an. Wenn ich es richtig verstanden habe, hast Du die Öl/Salz-Behandlung an Deinen Türen selber gemacht, oder? Leider schreibst Du nicht, welches Öl Du verwendet hast. Eventuell eines, das nicht für die Holzpflege geeignet ist? Für Holzmöbel und Türen sollte immer ein spezielles Pflegeprodukt verwendet werden. Einzige Ausnahme: Olivenöl auf Esstischen, da Esstische in der Regel jeden Tag abgewischt werden, und das Öl nach und nach wieder abgetragen wird. Für alle anderen Holzmöbel ist es nicht geeignet, da es nicht aushärtet und dadurch die Holzfasern verklebt. Es kann auch ranzig werden. Ähnliches gilt für andere Speiseöle. Zur Holzpflege wird in der Regel eine Mischung aus Leinöl und verschiedenen Harzen verwendet.

Speiseöl zur Holzpflege? Besser nicht!

Das ist aber für Furniertüren ohnehin irrelevant, da sie in der Regel gar keine Holzpflege benötigen, weil meist eine dünne Schutzschicht aus Lack auf dem Holzfurnier aufgetragen wurde. Wie sich das bei Deinen Türen verhält kann ich aus der Ferne leider nicht einschätzen. Wie dem auch sei, der Schmierfilm muss wieder runter. Ich würde allerdings nicht gleich mit der Chemiekeule kommen. Zunächst solltest Du klären, ob das Furnier lackiert ist. (Das würde die Reinigung leichter machen.) oder ob es unbehandeltes Echtholz ist. Versuche es als erstes eine Reinigung mit einer Lösung aus warmem Wasser und ein paar Tropfen Spüli, vielleicht lässt sich damit bereits die Harzschicht abwaschen. Bitte die Türblätter nach jeder feuchten Behandlung gut trockenreiben, denn Feuchtigkeit mag Holz gar nicht egal ob lackiert oder nicht. Bei Echtholz eventuell ein (passendes) Pflegeprodukt verwenden. Hilft das nicht, musst Du zu stärker fettlösenden Mitteln greifen, etwa zu Küchenreinigern oder speziellen Fettlösern. Auch eine Abreibung mit Waschbenzin wäre einen Versuch wert. Hilft das alles nichts, gibt es im Fachhandel spezielle Produkte für die Grundreinigung von Holzböden. Diese entfernen Schmutz, Fett und Flecken tief aus den Holzfasern. Da dürfte kein harziger Belag mehr übrig bleiben. Danach unbedingt passendes Pflegeprodukt verwenden. Am besten im Fachhandel beraten lassen.

Wie erkenne ich gute Mikrofasertücher?

Harry aus meiner Heimatstadt Kamp-Lintfort hat mir geschrieben, weil er diesen Blogpost gelesen hat …

https://www.yvonnewillicks.de/2020/08/07/fragen-von-lesern-und-zuschauern-teil-31/

Darin hat eine Zuschauerin gefragt, woran man gute Mikrofasertücher erkennen kann. Meine Antwort: Gut sind die Tücher, wenn sie Staub und Schmutz gut aufnehmen, nicht fusseln und das auch noch nach der fünften Wäsche. Eine Marke kann ich Ihnen als Kaufempfehlung nicht nennen. Aber beim täglichen Gebrauch merkt man schnell, ob das Reinigungsergebnis überzeugt oder nicht.

Harry möchte dem noch etwas hinzufügen. Er schreibt:

„Vielleicht darf ich Ihnen dazu sagen, dass ich als Augenoptikermeister seit 30 Jahren zumindest für die Pflege von Brillengläsern empfehle, darauf zu achten, ob ein Mikrofasertuch Feuchtigkeit auf den Gläser aufnimmt oder nicht. Ein “gutes” Tuch erkennt man daran, dass es eben NICHT dazu geeignet ist, ein Glas trocken zu reiben. Es ist von der Faser her derart fein strukturiert, dass kaum eine Kapillarwirkung entsteht. Dafür entfernt man mit dem trockenen Stück Stoff sogar Fett.“

Auf die Anwendung kommt es an

Lieber Harry, erst mal Danke für diese Ergänzung 🙂 zu gut geeigneten Mikrofasertüchern für Brillen. Nun muss man wissen, dass es Mikrofasertücher gibt, die für vor allem für die Trockenreinigung geeignet sind und Mikrofasertücher, die feucht eingesetzt werden, und die müssen natürlich eine gute Kapillarwirkung haben. Für alle die, die nicht wissen was das ist: Als Kapillareffekt wird das Verhalten von Flüssigkeiten beschrieben, die in Kontakt mit engen Röhren (Kapillaren) gegen die Schwerkraft nach oben steigen. (Das hat mit der Oberflächenspannung des Wassers zu tun.) Der Effekt ist entscheidend für eine gute (feuchte) Reinigungswirkung, denn sie erleichtert das Aufnehmen von Schmutz und Feuchtigkeit. Beim feuchten Wischen und Putzen mit Tüchern oder Schwämmen mit wenig Kapillarwirkung, bleibt auf Oberflächen mehr Feuchtigkeit zurück. Insofern bleibe ich bei meiner Aussage: Beim täglichen Gebrauch merkt man schnell, ob das erwünschte Reinigungsergebnis überzeugt oder nicht – und ergänze: Und das kann sich je nach Einsatz unterscheiden!

Eure Yvonne