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Fragen von Lesern und Zuschauern – Teil 46

Braucht man bei All-in-one Spültabs noch Salz und Klarspüler? Klebe-Tattoos nicht auf Lebensmitteln erlaubt? Olivenöl besser im Kanister oder in der Flasche? Auf (fast) alle Fragen rund um den Haushalt hat Hauswirtschaftsmeisterin Yvonne Willicks eine Antwort.

Yvonne Willicks

Braucht man bei All-in-one Geschirrspültabs noch zusätzlich Salz und Klarspüler?

Franziska aus Berlin möchte wissen, ob man bei All-in-one Geschirrspültabs noch zusätzlich Salz und Klarspüler braucht.

Das ist eine der Fragen, die mir immer wieder gestellt werden, ob auf Dreh, auf der Straße, im Geschäft, per E-Mail oder in den sozialen Medien. Meine Antwort: Ja, unbedingt! Ich empfehle außerdem generell keine All-in-one-Tabs zu verwenden, da die Menge des Reinigers, des Salzes und des Klarspülers nicht individuell an die Beladung der Maschine, Wasserhärte oder Art des Geschirrs angepasst werden kann. Und das ist wichtig, denn wieviel Salz man für ein gutes Reinigungsergebnis braucht, hängt von der Wasserhärte ab, ist also überall unterschiedlich. Je härter das Wasser, desto mehr Salz wird benötigt! Den Härtegrad des Wassers erfahrt ihr beim zuständigen Wasserwerk.

Besser: Salz- und Klarspüler einzeln dosieren

Damit die Salzmenge ideal auf den Härtegrad des genutzten Wassers abgestimmt werden kann, sollte die Spülmaschine das mit ihren Programmeinstellungen automatisch übernehmen. Daher ist es wichtig, die Wasserhärte vor Inbetriebnahmen der Spülmaschine korrekt einzustellen. Lediglich die genormte Salzmenge im Tab zu nutzen, kann für einige Haushalte reichen, für andere ist es nicht ausreichend oder total überdosiert. Hat das Geschirr weiße Ablagerungen, wurde zu wenig Salz oder zu viel Seife verwendet.

Der Klarspüler senkt die Oberflächenspannung des Wassers, so dass sich auf den gereinigten Tellern ein Wasserfilm bildet, der schnell, und fleckenlos verdunstet. Je nach Wasserzusammensetzung, verwendetem Reiniger und Beladung kann die Menge im Tab zu wenig oder zu viel sein. Bei Wasserflecken zu wenig, bei Schlieren zu viel. Ich selbst benutze Einzelkomponenten und nur einfaches Pulver. Das lässt ich gut dosieren und ist günstig.

Ist Olivenöl besser im Kanister oder in der Flasche?

Sabine aus Augsburg hat mir geschrieben, weil sie eine Frage zu Olivenöl hat:

„Olivenöl gibt es in Dosen und in Glasflaschen. Was ist besser? Dose oder Öl – und warum?“

Liebe Sabine,

die Kanister aus Blech oder Edelstahl sind besonders praktisch für den Transport und Versand von Öl. Sie sind leicht, viereckig, gut stapelbar und schützen das Öl vor Licht und Luft. Im Kanister gibt es 3 oder 5 Liter Inhalt meist deutlich günstiger als in Flaschen. Olivenöl ist licht- und sauerstoffempfindlich und kann – bei flacher Lagerung – schnell oxidieren. Deswegen sollte es aus dem Kanister zu Hause in eine dunkle Flasche umgefüllt werden, so dass möglichst wenig Licht und Sauerstoff drankommt. Sonst verliert das Öl schnell seinen Geschmack. Über die Qualität des Öls sagt die Verpackung allerdings nichts aus. Sowohl im Kanister, als auch in der Flasche gibt es die gesamte Qualitätspalette.

  • Erste Güteklasse heißt „natives Olivenöl extra“ oder „extra vergine“. Das hochwertigste und teuerste Öl wird aus der ersten Pressung der Oliven gewonnen.
  • Die zweite Güteklasse trägt die Bezeichnung „natives Olivenöl“. Das Öl kommt aus der zweiten Pressung und schmeckt nicht mehr so mild, sondern herber.
  • Einfaches „Olivenöl“ besteht aus raffiniertem und nativem Öl aus der dritten Pressung.

Ich hatte zu Speiseölen schon mal einen Post geschrieben. Den findet Ihr hier:

https://www.yvonnewillicks.de/2018/10/16/oel-ist-nicht-gleich-oel-speiseoele-im-vergleich/

Olivenöl immer gut verschlossen an einem dunklen und kühlen Ort (12 bis 18 °C) lagern, so ist es mehrere Monate haltbar.

Enttäuschung über Osterdeko

Susanne wollte Ostern was Hübsches basteln und hat bei Tchibo Ostereier-Tattoos gekauft. Als sie dann Zuhause etwas genauer auf das Kleingedruckte schaute, war sie arg enttäuscht. Sie schreibt:

„Laut Verpackung handelt es sich um Aufkleber (3 Bögen) zum Verzieren von Eiern aus bzw. mit zertifiziertem Papier. Als ich am Karfreitag die gekochten und gefärbten Eier verzieren wollte, machte ich die Packung auf und ein extrem chemischer Gestank kam mir entgegen. Daraufhin habe ich die Packung untersucht. Auf der Rückseite der Packung, kaum zu lesen so winzig, steht, dass die Aufkleber nicht auf der Haut zu nutzen und auch für Lebensmittel ungeeignet sind. Ich finde für knapp 5€ für diese Packung ist es eine Unverschämtheit, diesen Hinweis zu “verstecken”.“

Überschrift

Die Tattoos werden als Verzierung von Eiern angeboten, siehe das große Foto auf der Vorderseite der Verpackung. Allerdings – laut Tchibo – sind sie nur für leere, ausgepustete Eier geeignet. Und das wiederum ist auf dem Foto nicht zu erkennen. Nicht besonders kundenfreundlich, wie ich finde. Ich hatte die Aufkleber im Übrigen auch gekauft, um mit meiner zweijährigen Enkeltochter damit zu kleben. So wie die gestunken haben, habe ich das dann aber schnell gelassen. Das aber nur nebenbei.

Tchibo schreibt auf meine Anfrage, warum die Aufkleber nur auf ausgepustete Eier geklebt werden sollen: „Die Verwendung an verzehrfertigen Lebensmitteln wird unserseits nicht empfohlen, da man sich an den Klebebildern verschlucken kann, wenn diese durch die Feuchtigkeit verrutschen, und auch weil sich aufgrund des Klebstoffs der Geschmack der Eier verändern könnte und diese ungenießbar macht.“

Aufkleber könnten verschluckt werden

Nun gut, keiner würde ja die Aufkleber auf gepellte Eier kleben und die dann aus Versehen aufessen … Und bei dem Geruch schon mal gar nicht. Aber naja. Ich habe Verständnis für Hersteller, die sich vor Haftungsansprüchen jeglicher Art schützen wollen, aber ich verstehe auch Susannes Enttäuschung. Und man möchte doch meinen, dass Aufkleber durchaus auch gekochte Eier verzieren können sollten, und nicht nur explizit ausgepustete Eier. Auch Tchibo hat sich diese Kritik zu Herzen genommen und versprochen:

„Ihr Feedback dazu, bzw. das Ihrer Leserin, eine bessere Information am Produkt zu hinterlegen, habe ich an meine zuständigen Kollegen weitergeleitet.“

Eure Yvonne

📷 Bilder:
Beitragsbild von Mohammad Esmaili auf Unsplash 
Verpackung Ostereier-Tattoos von Stefanie von Drathen