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Fragen von Lesern und Zuschauern – Teil 68

Verkürzt sich die Kochzeit bei High-Gas? Und wie reinige ich Echtholz-Küchenfronten? Auf (fast) alle Fragen rund um den Haushalt hat Hauswirtschaftsmeisterin und TV-Moderatorin Yvonne Willicks eine Antwort.

Yvonne Willicks

Kürzere Kochzeit mit High-Gas?

Dirk hat mir geschrieben, weil er eine Frage zum Thema High-Gas hat. Sein Gasanbieter hat vor ein paar Monaten von Low auf High-Gas umgestellt. Ich musste erst mal nachschauen, was das überhaupt bedeutet.

Umstellung von Low- auf High-Gas

Auf der Seite der Bundesnetzagentur bin ich fündig geworden. In Deutschland gibt es – je nach Herkunft – zwei verschiedene Erdgasarten: Low-Gas und High-Gas. Low-Gas hat einen geringeren Methangehalt und damit einen geringeren Brennwert als H-Gas. L-Gas kommt aus den Niederlanden und Deutschland. Wegen des unterschiedlichen Brennwerts werden die beiden Gasarten in getrennten Gasnetzen transportiert. Der Plan ist, dass bis 2030 das gesamte deutsche Erdgasnetz von Low- auf High-Gas umgestellt wird.

Wer möchte, kann die Hintergründe hier noch mal nachlesen:

https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Vportal/Energie/UmstellungGas/start.html

Andere Kocheigenschaften durch High-Gas?

Dirk möchte wissen, wie sich die Umstellung auf das Kochen auswirkt. Er schreibt: „Seitdem kochen die Kartoffeln schneller und brodeln stärker als vorher. Meine Frage ist nun: Kann der Gasverbrauch durch eine Verkürzung der Kochzeit weiter gesenkt werden, da das Kochwasser intensiver brodelt oder werden sie dann nicht richtig gar? Zur Zeit lasse ich Kartoffeln 30 Minuten kochen.“

Kartoffeln brauchen Zeit bis sie gar sind

Lieber Dirk, Kartoffeln brauchen immer so lange wie sie brauchen, bis sie gar sind, aber 30 Minuten hört sich für mich – vor allem in intensiv brodelndem Kochwasser – sehr lang an. Mit der Garprobe lässt sich schnell herausfinden, ob Kartoffeln fertig sind oder nicht: Mit dem Messer in die hineinstechen, fällt die Kartoffel vom Besteck ist sie gar.

Kartoffeln energiesparend zubereiten

Kartoffeln in einem großen Topf mit sprudelndem Wasser gar zu kochen, ist die Methode von gestern. Ich empfehle Kartoffeln nur mit wenig Wasser zu kochen, eher zu „kochdämpfen“. Aber Vorsicht, nicht zu wenig Wasser verwenden, es sollte nicht komplett verdampfen. Nach dem Aufkochen, Temperatur runterregeln und den Deckel auf dem Topf stellen. So spart man nicht nur die Energie für die Erhitzung einer großen Menge Wasser, sondern erhält auch möglichst viele Vitamine in der Knolle. Wichtig: Deckel auf den Topf lassen, damit nicht unnötig Hitze entweicht. Bei mir dauern Kartoffeln so rund 20 Minuten.

Geld sparen durch High-Gas?

H-Gas hat einen höheren Brennwert als L-Gas. Das heißt mit einer geringeren Menge H-Gas kann das gleiche Ergebnis erzielt wie mit L-Gas. Wer mit Gas kocht, braucht also für die gleiche Leistung weniger Gasmenge. Der Wermutstrofen: Gas wird nicht nach Menge, sondern nach Energiegehalt in Kilowattstunden abgerechnet. So ergibt aus der Umstellung leider kein Einsparpotential für den Geldbeutel.

Küchenfronten richtig säubern

Nicole vom Niederrhein kriegt ihre Küchenfronten nicht richtig sauber. Sie schreibt: „Leider habe ich eine schwarze Küche mit Echtholzfronten gekauft. Sie ist schick, doch mimosenhaft. Manche (Fett-)Flecken bekomme ich nicht mehr ab. Das Küchenstudio hat mir weiche Tücher und Wasser empfohlen. Das hilft nur leider gar nicht. Das Internet gibt so viele widersprüchliche Ratschläge, dass ich verwirrt und die Küchenfronten immer noch unansehnlich sind. Haben Sie einen Rat, wie ich sie sauber bekomme?“

Echtholz-Fronten sind echte Herausforderung

Liebe Nicole, Oh je, Echtholzfronten sind generell eine Herausforderung bei der Reinigung, da hier nicht mit viel Wasser gearbeitet werden sollte. Sollte es sich bei den Flecken tatsächlich um Fettflecken handeln, sind diese nur schwer aus den Holzfasern zur entfernen, denn Fett saugt sich tief ins Material ein. Meine Tochter auch so eine empfindliche Küche, da habe ich gute Erfahrungen mit Orangenreiniger von Spinnrad gemacht. Ein Versuch (zunächst an nicht sichtbarer Stelle) ist lohnenswert. Alle andere Verschmutzen können mit einem befeuchteten Lappen (bitte kein Mikrofasertuch) oder Schwamm gereinigt werden. Wichtig ist, nur sanfte Reinigungsmittel zu verwenden, am besten ein wenig Neutralseife. Scheuernden und scharfe Reiniger sind tabu, da sie die Holzoberfläche beschädigen können. Wegen Restfeuchte immer mit einem trockenen Tuch nachwischen.

Hier noch mehr Infos zum Reinigen von Küchenfronten:

https://www.yvonnewillicks.de/2020/02/14/fragen-von-lesern-und-zuschauern-teil-15/

Küchenfronten reinigen – so geht es richtig

Hochglanzfronten werden mit einem weichen Lappen und Spülilauge wieder glänzend. Küchenmöbel nach dem Abwischen trockenreiben. Hochglanzfronten nie mit Mikrofasertücher oder Schmutzradierer einsetzen, die verkratzen die Oberfläche.

Matte Küchenfronten werden auch mit Spülilauge geputzt. Hier kann durchaus ein Mikrofasertuch verwendet werden. Gegen fettige Fingerabdrücke hilft Wasser mit einem Schuss Spiritus. Immer erst an einer verdeckten Stelle testen.

Eure Yvonne

📷 Beitragsbild
Gasherd von Shovan Datta auf Pexels
Küchenfront von Cup of Couple auf Pexels